Der Blitzernachbau am Ortseingang von Wessingen hält viele Autofahrer vom Rasen ab. Foto: Oehler

Attrappe steht seit Wochen am Wessinger Ortseingang. Polizei hat keine Einwände.

Bisingen-Wessingen - Viele Autofahrer werden sich in den vergangenen Wochen bei der Fahrt von Hechingen nach Wessingen gewundert haben. Auf der Tübinger Straße steht von Hechingen kommend eine kleine graue Säule direkt am Straßenrand.

Ein wenig kleiner und schmaler als das Original ist er. Im schnellen Vorbeifahren aber wirkt er doch täuschend echt – der Blitzer, der eigentlich gar keiner ist, und seit dem 1. Mai am Ortseingang von Wessingen steht.

Ursprünglich wohl nur als Scherz zum 1. Mai gedacht, steht die Blitzerattrappe nun schon seit Wochen in der Tübinger Straße.

Auch für die Wessinger Bürger ist die Säule nach wie vor ein ungewöhnlicher Anblick. "Ich weiß nichts über das Ding, außer dass es da steht", erklärt die Anwohnerin Diana Hirlinger. "Aber ich finde den Maischerz gut, er zeigt Wirkung", schiebt sie direkt hinterher.

Autos fahren seit der Aufstellung langsamer

Seit die Attrappe da stehe, fahren die Autofahrer tatsächlich langsamer – zumindest diejenigen, die die Fälschung noch nicht kennen, erzählt sie.

Mit weit über 100 Stundenkilometer wären die Autos tagsüber in den Ort hineingerast – obwohl nur 50 erlaubt sind. "Und die Gemeinde und das Landratsamt machen nichts dagegen", sagt Hirlinger aufgebracht. Eher im Gegenteil: Das Ortsschild sei vergangenes Jahr sogar noch weiter in den Ort hineinversetzt worden, so dass die Autos noch schneller heranfahren würden.

Besonders die Radfahrer leiden unter der Neuregelung. Direkt vor dem Ortseingang quert der Radweg die Straße und die rasenden Autos machen jeden Übergang zum Wagnis.

Ein einfallsreicher Bürger habe sich dann wohl diesen Scherz einfallen lassen, um seinen Unmut auszudrücken.

Ob die Gemeinde Bisingen den Wink mit dem Zaunpfahl versteht und selbst noch einen funktionierenden Blitzer zum Schutz der Bevölkerung einrichtet, wird die Zukunft zeigen.

Zumindest von rechtlicher Seite haben die kreativen Aufsteller der Nachbildung nichts zu befürchten. Polizeisprecher Thomas Kalmbach erklärte auf Nachfrage: "Wir hatten schon etliche solcher Fälle. An diesem Scherz gibt es so nichts zu beanstanden".