Die Sanierungsarbeiten im Hallenbad schreiten voran. Bis zum Schulanfang im September soll alles fertig sein. Foto: Straub Foto: Schwarzwälder-Bote

Durch unvorhergesehene Mängel entstehen bei Sanierung des Bisinger Hallenbads Mehrkosten

Von Judith Midinet

Bisingen. Ein durchnässter Estrich in den Duschräumen und ein angegriffener Baustahl in der Deckenkonstruktion haben bei der Sanierung des Hallenbads zu Mehrkosten von rund 60 000 Euro geführt.

Ortsbaumeister Holger Maier informierte die Ratsmitglieder in der Sitzung am Dienstag über den aktuellen Stand der Bauarbeiten bei der Hallenbadsanierung. Es gebe Verzögerungen, da bei den Sanitärinstallationsarbeiten in den Duschräumen festgestellt worden sei, dass der gesamte Estrich wegen einer fehlenden Abdichtungsschicht durchnässt war. Bei früheren Sanierungsarbeiten wurde auf den bestehenden Estrich eine weitere Estrichschicht eingebaut, allerdings ohne Abdichtung. Die Fußbodenheizung in der untersten Estrichschicht war somit wegen der großen Betonüberdeckung fast ohne Wirkung. Deshalb mussten der Fliesenbelag und die Estrichschichten mit der Fußbodenheizung entfernt werden. Nach dem Einbau der Dämmschicht wurde die Fußbodenheizung erneuert und der neue Estrich eingebaut. Dadurch rechnet die Verwaltung mit Mehrkosten von etwa 30 000 Euro.

Auch im Schwimmbeckenbereich rechnet die Verwaltung mit etwa 30 000 Euro. Dort weist die Decke Mängel an der Tragwerkskonstruktion auf. Diese muss nun saniert werden, um die Tragfähigkeit der Decke zu sichern.

Wie sich diese Mehrkosten auf die Baukosten auswirken, kann die Verwaltung bis jetzt noch nicht sagen. Dafür muss die Schlussrechnung abgewartet werden. Allerdings hat der Gemeinderat bereits in seiner Sitzung im vergangenen November einen Betrag von 50 000 Euro für unvorhergesehene Maßnahmen in die Kostenfortschreibung einkalkuliert.

Außerdem wurden in der Sitzung am Montag weitere Arbeiten für die Generalsanierung vergeben. Der Rücklauf der Firmen auf die beschränkten Ausschreibungen ist laut Maier aber verhalten gewesen. Für einige Arbeiten gab nur eine Firma ihr Angebot ab. "Die Auftragsbücher der Handwerker sind voll", erklärte Bürgermeister Roman Waizenegger die geringe Nachfrage. Der Gemeinderat entschied sich trotz der erhöhten Angebotspreise die Gewerke an die jeweiligen Anbieter zu vergeben. Eine erneute öffentliche Ausschreibung lehnte der Rat ab, da diese nicht zwingend zu besseren Angeboten führe und zudem der Zeitplan – eine Fertigstellung bis zum Schuljahresbeginn im September 2015 – nicht eingehalten werden könnte.

Die Wärmedämmverbundsystem-Arbeiten wurden an die Arge Linder/Holocher aus Albstadt für rund 90 000 Euro vergeben, die Fliesenarbeiten an die Firma Graf aus Immendingen für rund 71 000 Euro, die Schreinerarbeiten an die Schreinerei Koch aus Winterlingen für rund 65 000 Euro und die Schlosserarbeiten an die Firma Wyland und Kohle aus Haigerloch für rund 45 000 Euro.