Bunte Polonaise durchs Gemeindezentrum: Die Fasnetsfeier des Altenwerks St. Nikolaus war wieder sehr witzig. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Bürgermeister trägt Gedichte vor und die "Drei von der Kirchgass" erzählen Anekdoten

Bei der Fasnetsfeier des Altenwerks St. Nikolaus kamen Tanz, Witz und Reim nicht zu kurz.

Bisingen. Das Altenwerk St. Nikolaus hat zum traditionellen bunten Nachmittag ins Gemeindezentrum eingeladen. Das "Zollern Duo" mit Hans und Karl Dehner überzeugte mit ihrem vielfältigen Fasnets-Repertoire. Es wurde gesungen, geschunkelt und getanzt, dazu kam die große, bunte Polonaise durchs Gemeindezentrum.

Organisiert von Indianern

Die Seniorinnen und Senioren verstanden es prächtig, schwungvoll zu feiern und die Tanzfläche zu beleben. Das als Indianer kostümierte Organisationsteam hatte alles bestens vorbereitet. Weder an der passenden Dekoration im gut gefüllten Nikolaussaal noch am leckeren Speisen- und Getränkeangebot fehlte es, ganz zu schweigen an witzig spritzigen Auftritten.

Gemma Benintende moderierte diesen Nachmittag, hieß die vielen Gäste mit gereimten Versen willkommen und leitete gekonnt zum ersten Auftritt über. Bürgermeister Roman Waizenegger betrat als Erster die Bütt und sprach seine Reime auf die Fasnet. "Seid gegrüßt ihr Bisinger Narre hier, bin gern bei Euch, glaubt es mir. Die Welt gerät etwas aus den Fugen, wo man hinschaut, manch böse Buben." Themen wie der "neue Sultan" in der Türkei, der "neue Zar" in Russland oder US-Präsident Trump wurden vom Schultes aufgegriffen.

Es gibt viel zu Lästern

Anschließend ging es Schlag auf Schlag. Für eine genüssliche Schunkelrunde sorgten die zwei Musiker Hans und Karl Dehner mit etlichen Fasnets- und Lumpenliedle. Für einen weiteren Höhepunkt sorgten die "Drei von der Kirchgass", nämlich Kathre (Vroni Steinemer), Mariele (Ingrid Oertel) und Emma (Gemma Benintende), indem sie auf das lokale Geschehen eingingen und einiges zu Lästern wussten – sozusagen ein kleiner Vorgeschmack auf die Kirchenfasnet. Dabei verstanden sie es prima, den Bürgermeister, die Geistlichen wie auch weitere Persönlichkeiten durch den Kakao zu ziehen. Diese mussten ganz schön Federn lassen, denn so manche wahre Begebenheit wurde direkt ausgesprochen und kam so ans Licht. Viel Gelächter lösten die Drei aus, als sie erzählten, dass die Sternsinger bei ihrem Besuch bei Pater Jarek den Rauchmelder-Alarm auslösten und die Feuerwehr anrückte. Pater Artur hingegen habe große Müh und Not gehabt, eine Taube im Steinhofener Gotteshaus einzufangen.

Über ihre Herkunft, das Häs und die Maske, aber auch Geschichte und Dasein in der fünften Jahreszeit informierte daraufhin die eigens gekommene Delegation der Lenau Hexa. Mit nunmehr fast 100 Mitgliedern habe die Zunft derzeit den Aufnahmestopp verhängt. Mit ihrem Schlachtruf verabschiedeten sich die Lenau Hexa von ihrem Publikum. Nachdem Maria Wiesenberger in der Bütt über die geistlichen Herren berichtet hatte, trug Gemma Benintende "Des Pfarrers Katze" und einige Witze vor.

Bei der bunten Polonaise quer durch das Gebäude, dem Fliegerlied für die Indianertruppe und vielen Tänzchen hielt es niemand mehr auf den Sitzen. Gemma Benintende bedankte sich schließlich bei allen Engagierten mit drei kräftigen "Narri Narro".