Die Schotten kommen. Die Gruppe "Tinnitus Interruptus" ergänzte mit Dudelsack-Musik das Konzert des Bisinger Musikvereins in der Hohenzollernhalle. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein Bisingen und "Tinnitus Interruptus" begeistern mit schottischem Programm

Von Jörg Wahl

Bisingen. Auf ungewohntes Terrain hat sich der Musikverein Bisingen in seinem Herbstkonzert in der Hohenzollernhalle begeben. Gemeinsam mit der Band "Tinnitus Interruptus" wurde unter dem Motto "pipe ’n’brass" musiziert. Blasmusik trifft Dudelsack, das war ein hörenswertes Ereignis. Vorsitzender Wolfram Dehner, an diesem Konzertabend mit einem Schottenrock bekleidet, begrüßte die Besucher. Zunächst spielte das Jugendorchester, das 50 Musiker in seinen Reihen zählt, drei Werke. "Knock before you Rock", "Highland Legend“" und "High Five". "I will Follow him" gab es als Zugabe. Ansagerinnen waren Jessica Ziegler und Lukas Ertl.

Nach der kurzen Pause musizierte das Orchester und "Tinnitus Interruptus" gemeinsam, wobei auch ein Dudelsacksolo von "Tschimpel" nicht fehlen durfte. Auftakt war das Stück "Field Ayres" von Eric Scheffer. Das dabei in den Vordergrund tretende Schlagzeug spielten bravourös die Solisten Patrick Welzel, Tobias Dehner, Lothar Staiger und Jochen Sieber.

In dem Stück "79th Farewell to Gibraltar", das Major John McDonald 1849 komponiert hat, wurde das Bisinger Blasmusikorchester durch "Tinnitus Interruptus" unterstützt. Die Gruppe marschierte musizierend über den Mittelgang ein. Die sechs Musiker unter Leitung von "Tschimpel", alias Günter Neumann, aus Bisingen, hatte viele historische Instrumente dabei – unter anderem schottische, spanische und ungarische Dudelsäcke sowie türkische Trommeln. Die Besucher klatschten begeistert mit.

Zum sagenumwobenen See "Loch Ness" entführte die Zuhörer ein Stück von Johan de Meij. Es verlangte den Musiker immense Konzentration ab, das Ensemble stellte unter Beweis, dass es auch Pianostellen beherrscht. So auch bei "Loch Lomond" von Frank Ticheli. Nach "Music from Braveheart" erinnerte "Tinnitus Interruptus" musikalisch in "An Irish Party in Third Class" an die Titanic– Katastrophe und das Leben der Deckspassagiere an Bord.

Das aus dem Rundfunk bekannte "Run", arrangiert von Ian McPherson, folgte. Einzuheizen wussten die Pipes aber auch mit dem bekannten Trinklied "Was wollen wir trinken sieben Tage lang", was dem Publikum sehr gefiel. Auch "Mull of Kintyre" von Paul McCartney und Danny Laine kam sehr gut an, ebenso die schottische Fantasie beim letzten Stück "Highland Cathedral", 1982 von den Deutschen Ulrich Roever und Michael Korb zu den Highland Games in Deutschland komponiert. Die Besucher waren in Hochstimmung. Als Zugabe erhielten sie "Auld Lang Syne" und weitere Dudelsackmelodien.