Bei der Versammlung der Kreishandwerkerschaft Zollern-Alb in Bisingen ehrten Jürgen Gress und August Wannenmacher (Zweiter und Dritter von links) langjährige Mitglieder. Mit auf dem Bild die beiden wiedergewählten Stellvertretenden Kreishandwerksmeister Paul-Gerhard Alber (links) und Ernst Berger (Vierter von links). Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung der Kreishandwerkerschaft in der Bisinger Hohenzollernhalle: Redner machen sich für die duale Ausbildung stark

Von Jörg Wahl

Bisingen. Kreishandwerksmeister August Wannenmacher wurde bei der Mitglieder versammlung der Kreishandwerkerschaft Zollernalb in seinem Amt bestätigt. Ebenso seine beide Stellvertreter Paul-Gerhard Alber und Ernst Berger.

Mit diesen, nichtöffentlich vollzogenen Wahlen, begann die Versammlung in der Bisinger Hohenzollernhalle. Außer dem Kreishandwerkermeister und seinen Stellvertreter waren die weiteren Vorstandsmitglieder sowie die Kassenprüfer zu bestimmen.

Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Andreas Sauter, Wolf-Dieter Dengler, Günter Kälbli, Mark Geiger, Karl-Josef Rupp, Diana Kempf, Achim Thiel, Thomas Hagg, Alfred Schweizer. Geschäftsführer ist Jürgen Greß. Kassenprüfer sind Frank Gess und Herbert Wallisch.

Dem offiziellen Teil wohnten eine große Zahl an Ehrengästen bei. Darunter der Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, Harald Herrmann, der ersten Landesbeamte und Stellvertreter des Landrates, Matthias Frankenberg sowie der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Martin Haller. Dazu Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, von Banken und Schulen.

"Der Hände Arbeit ist genau so wertvoll und wichtig wie die geistige Arbeit", zitierte August Wannenmacher in seiner Ansprache Worte des Philosophen und Professors Julian Nida-Rümelin und machte sich dafür stark die handwerkliche Ausbildung nicht hinter eine akademische Ausbildung zu setzen.

Die Gesellschaft brauche das Handwerk, meinte er angesichts der Tatsache, dass es in Deutschland etwa eine Million Handwerksbetriebe gebe und in diesen 5,36 Millionen Menschen tätig sind. 27,6 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland würden im Handwerk qualifiziert. Eine duale Ausbildung an Schule und im Betrieb bezeichnete der Kreishandwerksmeister als "idealen Einstieg" ins Berufsleben. Auch den Stellenwert des Meisterbriefes hob er hervor. Für Wannenmacher ist er nach wie vor eine wichtige Voraussetzung für den "Einstieg in die Selbstständigkeit".

Handwerkskammerpräsident Harald Hermann sprach die Schwierigkeit an, heutzutage gute Schulabgänger als Auszubildende zu bekommen. Allerdings sei auf Handwerksebene ein leichtes Plus bei den Auszubildenden zu verzeichnen – 2014 waren es 2,4 Prozent mehr als 2013. Dies bezeichnete Hermann als Verdienst der Betriebe, die sich für die Einstellung Auszubildender engagieren.

Als Chance sah Hermann die Situation durch die momentane Zuwanderung von Flüchtlingen. Viele hätten in der alten Heimat ihre Angehörigen verloren und möchten in Deutschland ihre neue Zukunft aufbauen. Er appellierte deshalb an das Handwerk und die Betriebe, die Ausbildung attraktiv zu gestalten. Der Präsident sprach auch Punkte wie Bundesbildungsgesetz, Mindestlohn, Arbeitszeitgesetz oder die Abschaffung der Meisterprüfungen an

Jürgen Gress, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft vollzog gemeinsam mit Kreishandwerksmeister August Wannenmacher Ehrungen. Das goldene Ehrenzeichen für 21 Jahre, die höchste Auszeichnung der Kreishandwerkerschaft, bekamen: Willi Knaus (Müller-Innung), Karl-Heinz Schäfer-Wiedler (Innung Karosserie- und Fahrzeugtechnik).

Das silberne Ehrenzeichen für 15-jährige Tätigkeit als Obermeister oder Stellvertreter gingen an Heidi Würth (Innung Bauhandwerk), Angela Roth (über 18 Jahre Vorsitzende AK Unternehmensfrauen) und die silberne Ehrennadel an Armin Eppler (Glaser-Innung), Wolf-Dieter Dengler (KFZ-Innung), Rainer Ulrich (Elektro-Innung) sowie Steffen Schlegel (Raumausstatter Innung).

Die bronzene Ehrennadel der Kreishandwerkerschaft Zollern-Alb erhielten die stellvertretenden Obermeister: Jochen Holweger (Bäckerei-Innung), Michael Bäckmann (Elektro-Innung), Rolf-Dieter Schrempp (Mechaniker-Innung) und Herbert Wallisch (Zimmerer-Innung).