Foto: Tina Pflumm

Thriller kommt am 23. Februar ins Kino. Wir durften Drehorte auf Burg Hohenzollern vorab sehen. Mit Video.

Bisingen - Nicht nur für die Filmfans auf der Schwäbischen Alb wird es eine der spannendsten Kinopremieren des Jahres: Am 23. Februar läuft "A Cure for Wellness" an, der düstere Thriller, der im Sommer 2015 auf der Burg Hohenzollern gedreht wurde.

An das erste Telefonat mit der Produktionsfirma Studio Babelsberg erinnert sich Roland Beck, Pressesprecher der Burg Hohenzollern, noch gut. Gore Verbinski, der Regisseur von "Fluch der Karibik", wolle auf der Burg in Bisingen im Zollernalbkreis einen Film drehen, hieß es – für den Burgmitarbeiter klingt das erst einmal unglaubwürdig. "Ich dachte mich ruft irgendein Radiosender an und veräppelt mich", erzählt der Pressesprecher gestern. Auch die Geschäftsführerin der Burg, Anja Hoppe, glaubt ihm kein Wort: "Ich habe gesagt, ja ja, ist klar Herr Beck", erzählt Hoppe lachend. Aber im Juli 2015 rückt dann tatsächlich die Filmcrew an. Inzwischen ist der Film im Kasten.

Gemeinsam mit Markus Bensch vom Studio Babelsberg dürfen Hoppe und Beck beim Pressegespräch mit Drehortführung das erste Mal so richtig erzählen, was eigentlich im Sommer 2015 auf der Burg Hohenzollern so alles abgelaufen ist.

Zwei Wochen lang ist die Burg im Juli gesperrt, eigentlich Hauptbesuchszeit auf der Tourismusattraktion. "Es war für uns alle außergewöhnlich", erzählt Hoppe.

Während der Dreharbeiten, bei denen sich bei fast 40 Grad bis zu 500 Leute auf der Burg tummeln, ist der komplette Zollerberg für die Öffentlichkeit abgeriegelt. "Wir durften selber keine Handys dabei haben und nichts erzählen, das war höchste Sicherheitsstufe", verrät Hoppe. Von der Hollywood-Prominenz ist in der nahegelegenen Gemeinde Bisingen und der Stadt Hechingen nichts zu spüren. Aber auch Hoppe, die hautnah dabei ist, sagt rückblickend: "Die Schauspieler sind in echt dann ganz normale, relativ kleine und unauffällige Leute. Sobald man sie dann auf dem Kameradisplay sieht, sehen sie absolut toll aus."

Die Crew baut sich auf den beiden Burgparkplätzen ein richtiges Dorf zusammen – mit mehreren 40-Tonner-Lastwagen, Zelten und Verpflegungsstationen. Rund 70 Komparsen sind vor Ort, dazu zahlreiche Techniker und Helfer. Die Burg Hohenzollern ist im Film ein Sanatorium in den Schweizer Alpen, in dem es nicht ganz mit rechten Dingen zugeht. Das Schloss Sigmaringen scheidet vorab aus, weil es nicht abgelegen genug liege. Neuschwanstein sei wiederum zu bekannt und zu überlaufen, erzählt Bensch.

Die Burg bei Bisingen-Zimmern überzeugt schließlich auch Regisseur Gore Verbinski. Im Februar schaut der Amerikaner vorbei. "Es lag Schnee", erinnert sich Hoppe, Verbinski habe eine Sonnenbrille getragen und eine Zigarre im Mundwinkel stecken gehabt. "Er wollte ganz allein sein, und man durfte ihn nicht stören."

Mehrere Stunden schaut sich der Regisseur die Burg ganz genau an und prägt sie sich ein. Er kommt aber erst wieder zu den Dreharbeiten im Hochsommer zurück. "Wahnsinn, was dieser Mann für ein visuelles Gedächtnis hat", staunt Hoppe gestern. Er wisse direkt, welche Szene er wo aus welchem Blickwinkel drehen wolle. "Da entdeckt man auch als langjährige Mitarbeiterin auf der Burg Stellen, die man so noch nie gesehen hat."

Sobald morgen das Embargo der Twentieth Century Fox ausläuft und Näheres über die Handlung des düsteren Thrillers bekannt werden darf, sollen die Burgführer geschult werden. Besuchern, die extra wegen des Hollywood-Films auf die Burg kommen, wollen sie genau Auskunft geben können, an welchen Orten welche Szene gedreht wurde. Viele Gäste werden wohl überrascht sein, wenn das Burginnere anders aussieht als im Film. Die Innenszenen sind nämlich in den Heilstätten Beelitz in Brandenburg gedreht worden.

Weitere Informationen:

"A Cure for Wellness" von Gore Verbinski läuft am Donnerstag, 23. Februar, in den deutschen Kinos an. Er ist freigegeben ab 16 Jahren und dauert 146 Minuten. Hauptdarsteller sind Dane DeHaan, Mia Goth und Jason Isaacs.

www.acureforwellness.com