Die Besucher der Burg fanden die Übung hochinteressant und schauten sich alles an. Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehrübung: Einsatzkräfte aus Bisingen, Grosselfingen, Balingen und Hechingen arbeiten zusammen

Männer mit Helmen und Leitern haben am Samstag die Zollerburg gestürmt. Ritter waren es aber nicht. In einer Großübung zeigten Feuerwehren, dass sie auch an diesem ungewöhnlichen Ort stets zum Einsatz bereit sind.

Bisingen. Etwa 20 Einsatzfahrzeuge und 200 Einsatzkräfte waren mit von der Partie. Übungsidee war, dass sich von der Küche der Burgschänke aus ein Feuer ausbreitet. Ein zentrales Problem auf der Burg: Die Wasserversorgung. Da die Burg selbst nicht genügend Wasser zur Verfügung stellen kann, musste eine Wasserförderstrecke vom Gasthaus Brielhof bis zum Burghof aufgebaut werden.

Das war nicht einfach, aber die etwa 15 beteiligten Feuerwehren aus Bisingen, Grosselfingen, Balingen und Hechingen arbeiteten reibungslos zusammen und lösten diese Aufgabe. Im Einsatz war auch die Höhenrettungsgruppe Zollernalb, die zeigte, wie Personen von Stellen gerettet werden können, wo keine Drehleiter mehr hinkommt.

Dieter Fecker, als Bisinger Kommandant bei dieser Übung sozusagend Hausherr in feuerwehrtechnischer Hinsicht, lobte am Ende: "Alles hat prima und tadellos geklappt. Es ist einfach toll zu wissen, dass im Notfall auf die Nachbarwehren Verlass ist." Auch Bisingens Bürgermeister Roman Waizenegger dankte den Einsatzkräften.

Neben den vielen Handgriffen, die an diesem Tag geübt wurden, war auch die organisatorische Koordination des Großgeschehens eine Herausforderung. Zwei Einsatzleitwagen waren hier zentral. Einer stand auf dem Burgparkplatz, der andere auf der Bastei , so dass die Befehle immer klar durchgegeben werden konnten.

Um alles realistisch zu halten, war die Burg an diesem Tag nicht geschlossen. Auch in einem Ernstfall wären schließlich Besucher vor Ort. Sie verfolgten gespannt, wie eine erste Wasserversorgung aus der Burg-Zisterne sichergestellt wurde, wie Trupps mit Atemschutzgeräten in die Burgräume eindrangen, wie die Höhenrettungsgruppe zwei Personen vom Fahnenturm abseilte und wie schließlich die Bisinger Drehleiter im Burginnern auf volle Höhe ausfuhr.

Für die Wasserförderung vom Burg-Wasserturm bis ganz noch oben waren fünf Pumpen im Einsatz. Sie transportierten Wasser über eine Strecke von 1250 Metern und über eine Höhendifferenz von 130 Metern. Weitere sechs Pumpen transportierten Wasser vom Brielhof bis zum Wasserturm.

Am Ende wurden alle Gerätschaften wieder feinsäuberlich auf den Fahrzeugen verstaut, und die an der Übung Beteiligten trafen sich in der Wessinger Festhalle zur Übungskritik und zu einem gemeinsamen Abendessen.