Die Drei vom Bisinger Brettle: Timo Dotzauer (von links), Ingo Dollenmaier und Andreas Fiedler. Beim Wettbewerb um den Sebastian-Blau-Preis treten Dotzauer und Dollenmaier nur zu zweit an, gewinnen wollen sie natürlich trotzdem. Foto: Bisinger Brettle Foto: Schwarzwälder-Bote

Wettbewerb: Bisinger wollen Auszeichnung für schwäbische Mundart-Kunst / Ganze Bandbreite im Programm

Etwas überraschend kam die Nominierung zum Finale des Sebastian-Blau-Preises für die drei Schauspieler des Bisinger Brettle. Allerdings treten nur zwei von ihnen bei dem Kabarett-Wettstreit an – und die Konkurrenz ist groß.

Bisingen/Rottenburg. "Ganz kollegial und locker" soll es beim Kabarett-Wettbewerb zugehen. Allerdings: "Jeder will den Preis haben", sagt Timo Dotzauer vom Bisinger Brettle. Die Entscheidung, wer den Sebastian-Blau-Preis gewinnt, fällt am Sonntag, 16. Oktober, in der Festhalle Rottenburg. Beginn ist um 17 Uhr.

Doch wie kam es überhaupt zur Nominierung? "Man musste ein Bewerbungsvideo schicken", sagt Dotzauer. Darauf zu sehen waren rund 15 Minuten Programmausschnitte der Schauspielgruppe. Beworben haben sie sich, da der Preis nicht oft vergeben wird und beim letzten Mal – vor zehn Jahren – war das Bisinger Brettle noch in den Kinderschuhen. Sie haben sich gedacht: "Wenn das alle zehn Jahre ist, dann machen wir das einfach mal."

Finale zu zweit

Und wie haben sie sich fürs Finale vorbereitet? "Wir haben eine Mischung zusammengestellt, in der die ganze Bandbreite repräsentiert wird", erzählt Dotzauer. Das Finale wird die Gruppe jedoch nur zu zweit bestreiten können, denn Andreas Fiedler ist erkrankt. Nun Müssen Timo Dotzauer und Ingo Dollenmaier zu zweit die Kohlen aus dem Feuer holen. Und das gegen viele talentierte Konkurrenten. Sieben andere Finalisten an der Zahl stehen bereit, die sich teilweise durchaus als Profis bezeichnen lassen dürfen.

Überrascht und geehrt

"Wir waren sehr überrascht und waren umso verblüffter, als wir gesehen haben, wer da alles nominiert ist", sagt Dotzenhauer. Da seien zum Teil TV-erprobte Leute dabei und auch solche, die die Schauspielerei hauptberuflich betreiben. "Das ehrt uns umso mehr, dass wir bedacht wurden", so Dotzenhauer.

Der Sebastian-Blau-Preis wird unter anderem für schwäbisches Kabarett vergeben. Der schwäbischen Mundart hat sich das Bisinger Brettle schon länger verschrieben. "Der Schwabe lebt den Dialekt, ohne ihn richtig zu registrieren", sagt Dotzenhauer, "das kitzeln wir ein bisschen an die Oberfläche." Mundart biete eben eine riesige Vielfalt, die das Hochdeutsche nicht hergebe.

Timo Dotzenhauer und Ingo Dollenmaier haben am Sonntag zehn Minuten Zeit, um die Jury mit ihrem speziellen schwäbischen Humor – und auch Tiefgang – zu überzeugen.

Die Auszeichnung wird für Kabarettisten, Filme- und Liedermacher vergeben. Der Gewinner erhält 2 500 Euro, der Zweitplatziert 1500 Euro, der Dritte 1 000 Euro, und für den Publikumspreis gibt es 500 Euro. Außerdem erhalten die Preisträger eine einjährige kostenfreie Mitgliedschaft im Verein schwäbische mund.art.

Josef Eberle (1901 in Rottenburg am Neckar geboren;

am 20. September 1986 gestorben) war ein deutscher Schriftsteller, Verleger und Philanthrop. Eberle war der Gründer der Stuttgarter Zeitung. Seine Werke in schwäbischer Mundart veröffentlichte er unter dem Pseudonym Sebastian Blau.