Eine Citystreife könnte eventuell bald in Bisingen für Ordnung sorgen. Fotomontage: Hürster/Kahnert Foto: Schwarzwälder-Bote

Vandalismus: Gemeindeverwaltung führt erste Gespräche zum Thema Citystreife

Müll, Graffiti und Zerstörung: Vandalismus ist in Bisingen nach wie vor ein heißes Thema. Die Lösung des Problems könnte eine Citystreife sein. Die Gemeindeverwaltung hat erste Gespräche geführt.

Bisingen. Spruchreif sei noch nichts, erklärt Bisingens Bürgermeister Roman Waizenegger auf Anfrage. Er hatte den Vorschlag einer Citystreife in der Gemeinderatssitzung im September gemacht. Allerdings habe die Gemeinde im Oktober schon erste Gespräche mit einer Sicherheitsfirma geführt, bestätigt Waizenegger auf Nachfrage. Dabei sei es um die Kosten für eine sogenannte Citystreife gegangen. "Es werden aber noch weitere Angebote eingeholt und dann wird der Gemeinderat darüber debattieren", so der Bürgermeister.

Bisinger Bürger sollen sich sicher fühlen

Bei den Plänen gehe es vor allem darum, die Situation für die Bisinger Bürger zu verbessern und die örtliche Polizei in ihrer Arbeit zu unterstützen. Bereits vor Waizeneggers Amtszeit habe Bisingen schon einmal auf eine Sicherheitsfirma gesetzt, sagt der Bürgermeister. Damals sei die Firma Brandstetter erfolgreich am Floriansweg unterwegs gewesen – eine Ecke, an der auch jetzt immer wieder über Müll geklagt wird. Müllerziehung allerdings kann die Gemeinde nicht leisten, da seien die Schulen gefragt, die sich der Aufgabe auch verantwortungsvoll annehmen würden, meint Waizenegger.

Cordula Julino von den Freien Wählern hatte im Gemeinderat vorgeschlagen, eine vom Haus Nazareth koordinierte Putzaktion in Bisingen zu veranstalten, um Bewusstsein dafür zu schaffen, dass man seinen Müll nicht einfach in die Landschaft werfen sollte.

Neben Müll ist aber vor allem Vandalismus ein Problem in der Gemeinde. So zerdeppern Unbekannte immer wieder Flaschen im Klingenbach oder klauen Stühle bei Anwohnern, die dann in den Bach geschmissen werden. Graffitisprayer haben im September in Bisingen zahlreiche Gebäude mit ihren Kürzel besprüht. Dabei gebe es zwei Gruppen, die sich gegenseitig aufstacheln, sagt Waizenegger. "Graffiti kann Kunst sein, wie zum Beispiel am Thanheimer Kindergarten, aber wenn ich einfach mein Kürzel irgendwo draufschmiere, ist das Sachbeschädigung." Dieses Jahr noch – in der November- oder Dezembersitzung – soll das Thema im Bisinger Gemeinderat wieder auf die Tagesordnung kommen.

 Mai 2014: Unbekannte zerstören Tische und Stühle auf dem Spielplatz "Flum" im Gewann "Hofen". Außerdem hinterlassen sie Flaschen und sonstige Abfälle.

  Juli 2015: Unbekannte beschädigen die Fassade der Aula im Bisinger Schulzentrum und die Fassade des Bisinger Feuerwehrhauses.

  Januar 2016: Unbekannte Farbschmierer besprühen die Fassade des Kleintierzüchterheimes mit Farbe.

 Juli 2016: Unbekannte zerstören auf dem Gelände des Humboldt-Kindergartens die Spielgeräte. Die Grillhütte im Kuhloch wird angezündet. Feuerwehren aus Bisingen und Zimmern löschen das Feuer. Der Sachschaden beträgt mehrere tausend Euro.

August 2016: Die Fassade des Schulzentrums wird mit Steinen beschmissen, Müll wird verstreut und bereits das zweite Mal wird in den Geräteschuppen eingebrochen. Allein durch diese Einbrüche ergibt sich ein Sachschaden von 10 000 Euro.

  September 2017: Sprayer richteten in der Humboldstraße, Auf der Halde und in der Bahnhofstraße einen Schaden in Höhe von mindestens 1000 Euro an. Sie schrieben Kürzel an die Fassade der Sporthalle und auf Fenster und Sitzbänke des Hallenbades. Auch die gegenüber des Hallenbades gelegene Skateranlage und das öffentliche Parkdeck in der Bahnhofstraße werden verunstaltet.