Abschied im Gedenkstättenverein: Hanne Grunert erhielt von der Vorsitzenden Uta Hentsch Blumen. Foto: Rager Foto: Schwarzwälder-Bote

Gedenkstättenverein verabschiedet Hanne Grunert / Dieter Grupp kündigt Rückzug an

Von Jutta Rager

Bisingen. Der Bisinger Gedenkstättenverein hat am Montag Hanne Grunert verabschiedet. Mehrere Rückblicke bestimmten die Mitgliederversammlung im Heimatmuseum.

Herausragendes Ereignis sei der 65. Jahrestag der Einweihung des KZ-Friedhofs gewesen. Dank der Realschüler, die die Namen von NS-Opfern verlasen, habe die Feierstunde einen sehr bewegenden Charakter erhalten, hieß es.

Die Vorsitzende Uta Hentsch berichtete von wertvollen Kontakten, die sie in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem geknüpft habe. Mit Hilfe der früheren Staatsministerin im Bundeskanzleramt, Hildegard Müller, werde es möglich, eine Wanderausstellung nach Bisingen zu holen. Mögliche Themen seien "Frauen im Holocaust" oder das Engagement islamischer Albaner, die Juden vor dem Holocaust retteten.

Der Geschäftsführer des Gedenkstättenverbands, Martin Ulmer, habe kürzlich auf einem Besuch die Situation des Gedenkens in Bisingen als positiv bewertet und wertvolle Hinweise und Denkanstöße gegeben, berichtete der stellvertretende Vorsitzende Dieter Grupp. Angeregt habe er die Archivierung der Akten, Bürgermeister Joachim Krüger habe die Hilfe der Gemeinde angeboten. Im Zuge der Archivierung kommunaler Akten könnten die Vereinsakten mitbearbeitet und gegebenenfalls in den freigewordenen Kellerräumen der Realschule gelagert werden.

Bereits zum vierten Mal betreuten Hanne Grunert und Uta Hentsch die Arbeitsgemeinschaft "Spurensuche" mit Sechst- und Siebtklässlern der Realschule. Neben der Vermittlung theoretischen Wissens standen Exkursionen, so nach Haigerloch und in die Hechinger Synagoge. Engagiert hätten sich die Jugendlichen auch bei der Instandhaltung des Geschichtslehrpfads.

Noch vor den Sommerferien sei eine weitere Aktion geplant. Die Hydrierungsanlage und die Umgebung um die Öltanks im Kuhloch sollen gesäubert und trockengelegt werden.

Mit einer Bilderschau, die Uta Hentsch zusammengestellt hatte, wurde Hanne Grunert verabschiedet, die das Heimatmuseum sieben Jahre lang betreut hat. Sie scheidet aus den Diensten der Gemeinde aus, versprach jedoch, dem Verein weiter die Treue halten zu wollen.

Eine weitere personelle Veränderung wird das Ausscheiden von Dieter Grupp aus dem Amt des zweiten Vorsitzenden bei der nächsten Wahl im März mit sich bringen. Aus beruflichen Gründen könne er die Aufgabe nicht länger übernehmen, sagte er.