Ausgezeichnete Klimaschützer: Hans Dennig und Kämpfelbachs Bürgermeister Udo Kleiner für die Genossenschaft Biowärme Ersingen, Bürgermeister Martin Steiner für Birkenfeld (von links), Bürgermeisterstellvertreter Kurt Ebel für Remchingen (Zweiter von rechts) und Daniela Tebart-Schillinger für die Firma Härter (rechts). Gewürdigt wurden sie von der Klimaschutzbeauftragten Edith Marqués Berger, Landrat Karl Röckinger und Umweltdezernent Karl-Heinz Zeller (ab Vierter von links). Foto: Schwarzwälder-Bote

Landratsamt verleiht vier Preise an Engagierte im Umweltschutz / Ausgezeichnete Ideen kommen aus Birkenfeld

Enzkreis. Die Gemeinde Birkenfeld sammelt mit ihren Bürgern Ideen für den Klimaschutz. Remchingen spart enorm viel Energie bei den Straßenlampen oder beim Freibad, in Ersingen gibt es Wärme vom Bauernhof für öffentliche Gebäude. Und Mitarbeiter der Steiner Firma Härter kommen mit Elektrofahrrädern zur Arbeit.

Für solche Ideen sind alle vier im Rahmen der Initiative Enzkreis-Klima-Wendekreis im Landratsamt gewürdigt worden. Landrat Karl Röckinger übergab die Auszeichnungen mit der Klimaschutzbeauftragten des Enzkreises, Edith Marqués Berger, und Umweltdezernent Karl-Heinz Zeller.

Röckinger lobte die Preisträger für ihren Pioniergeist. Alle vier fördern mit wegweisenden Einfällen und Projekten die Energiewende vor der eigenen Haustür und helfen, Treibhausgase zu vermindern. Die Projekte der Gemeinden Birkenfeld und Remchingen, der Ersinger Biowärme-Genossenschaft sowie des Unternehmens Härter wertet Röckinger als vorbildlich und nachahmenswert.

Als eine der ersten Gemeinden im Enzkreis habe Birkenfeld ein Klimaschutzkonzept entwickelt, so Landrat Röckinger. Auch die Birkenfelder selbst werden aktiv daran beteiligt und können etwa in Arbeitsgruppen Ideen mitentwickeln. Laut Bürgermeister Martin Steiner soll der Jugendgemeinderat an einem Radwegekonzept feilen. Es gibt zudem Überlegungen für Biowärme in Gräfenhäuser Einrichtungen wie der Kelter, der Sixthalle oder dem Rathaus für künftig mehr erneuerbare Energien und vieles mehr.

Remchingen hat schon vieles getan, um Energie zu sparen. Mit Solaranlagen und Blockheizkraftwerken produziert die Gemeinde fast exakt so viel Energie, wie sie für ihre öffentlichen Gebäude braucht. In Straßenlampen leuchten sparsame LED-Lichter, Verwaltungsmitarbeiter haben zwei Elektroautos zur Verfügung. Wichtig sei es dem Gemeinderat, den Bürgern regelmäßig zu zeigen, was die Gemeinde alles tue, so Bürgermeisterstellvertreter Kurt Ebel.

Für Kämpfelbach wurden Bürgermeister Udo Kleiner und Hans Dennig für die Idee einer Biowärme-Genossenschaft in Ersingen ausgezeichnet. Ihr Projekt "Wärme aus Ersingen für Ersingen" zeige, dass die Energiewende auch in kleinen Bereichen möglich sei, so Landrat Röckinger.

Künftig würden 2,5 Millionen Kilowattstunden Wärme aus der Biogasanlage des Landwirts Theo Heckmann in einem Nahwärmenetz für Gebäude wie Hallenbad, Schule oder Turnhalle sowie zusätzlich noch etwa 60 Haushalte oder auch mehr genutzt.

Die Bürger nehmen dabei ihre Energieversorgung selbst in die Hand. Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg habe das Projekt jüngst als ein herausragendes Vorbild gewürdigt, so Röckinger.

Immer mehr der rund 900 Beschäftigten der Firma Härter am Standort in Stein kommen mit Elektrofahrrädern an ihre Arbeitsstelle. Wie Personalleiterin Daniela Tebart-Schillinger im Landratsamt sagte, umfasse die geleaste E-Bike-Flotte bereits 77 Fahrzeuge, und weitere 22 seien bereits nachbestellt.

Härtermitarbeiter kostet ein solches E-Bike 25 Euro im Monat, Auszubildende bezahlen 15 Euro. Viele Mitarbeiter würden dafür regelmäßig morgens darauf verzichten, ins eigene Auto zu steigen, ergänzt Daniela Tebart-Schillinger. Ein wenig Frühsport sei also gleich mit im Paket.