Ludwig-Uhland-Schule zieht Bilanz

Birkenfeld. "Wir fangen schon in der sechsten Klasse mit einem Tag Praktikum an", erzählte Fabienne Quade aus der Hauptschulklasse 9 der Ludwig-Uhland-Schule Birkenfeld. Das ist für sie ein wichtiges Bauteil des Berufswahlkompasses, nach dem in Birkenfeld seit fünf Jahren gearbeitet wird.

Drei Vormittage in der Woche ist Projektleiterin Evelin Mettler-Braun von der BBQ Berufliche Bildung in der Schule, wo sie den Schülern mit Berufsberaterin Martina Weber Tipps für die Zukunft nach dem Abschluss an die Hand gibt. "Man hat immer ein offenes Ohr und steht nicht alleine da", bedankte sich Realschul-Zehntklässlerin Lisa Lülfing. Auch Fatih Belkuyu, der bereits eine Kfz-Ausbildung begonnen hat, fand persönliche Worte: "Wenn Sie nicht wären, stände ich jetzt nicht so da."

Es war 2008, als Evelin Mettler-Braun mit Thomas Schroth vom Lions Club Bad Wildbad am Gartenzaun über die damals 24 Hauptschulabgänger der Ludwig-Uhland-Schule Birkenfeld ins Gespräch kam. "Nur einer von ihnen hatte damals eine Ausbildungszusage", so die Projektleiterin. Der Stein kam ins Rollen: Nach einem "Berufswahlcamp" wurde in Birkenfeld erstmals der "Berufswahlkompass" durchgeführt. Jetzt wurde in der Schule nach fünf Jahren Bilanz gezogen – auch zur Unterstützung des Projekts durch den Lions Club Bad Wildbad und durch die Gemeinde.

"Wir sind ein Leuchtturm weit über die Region hinaus", freute sich Rektor Wolfgang Wiegand über die erfolgreiche Entwicklung. Die Übergänge in eine duale Ausbildung lägen bei 40 Prozent und somit weit über dem landesweiten Durchschnitt von 19 Prozent. Zudem sei die Schule in den vergangenen Jahren immer wieder ausgezeichnet worden.

Das Projekt werde allerdings immer nur für ein Jahr bewilligt. "Es ist immer ein neues Zittern, ob wir die Förderung vom Europäischen Sozialfonds bekommen", sagte Werner Eitel, Teamleiter Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit.

Bürgermeister Martin Steiner machte sich aber keine Sorgen um die Zukunft des Projektes. "Wir brauchen eine enge Verzahnung von Schulen und Unternehmen", appellierte er und forderte die Schüler auf, das Angebot weiterhin zu nutzen. Einige Haupt- und Realschüler gaben Einblicke in Aktionen wie den Infotag "Schüler meets Azubi", das Tanz- und Benimmtraining oder verschiedene Planspiele. Mit einem Scheck über 2000 Euro sicherte Martin Jost, Präsident des Wildbader Lions Clubs, die Unterstützung für die nächsten zwei Jahre zu. "Das ist ein Projekt, das nicht nur existiert, sondern auch gelebt wird", so Jost.