Das umstrittene Wandbild von Triberg wird übermalt. Foto: dpa

Dem Gemeinderat von Triberg ist die Posse um die nackte Frauensilhouette vor zwei „Männerparkplätzen“ mehr als unangenehm. Nach den laut gewordenen Sexismus-Vorwürfen hat der Urheber das Werk zwar bereits zur Berglandschaft umgestaltet. Das ist dem Gremium aber nicht radikal genug.

Triberg - Nach dem Eklat um das Gemälde einer nackten, sich räkelnden Frau vor zwei „Männerparkplätzen“ in Triberg hatte der Gemeinderat eine Stellungnahme des verantwortlichen Bürgermeisters Gallus Strobel (CDU) gefordert. Das Gremium habe danach einstimmig entschieden, dass die Wand in dem Parkhaus, auf der das Bild bereits verändert und damit entschärft worden war, weiß übermalt werden soll, teilte Strobel am Mittwochabend mit.

In der nicht-öffentlichen Sondersitzung am Mittwochabend sollte Strobel Rede und Antwort stehen. „Der einzige Tagesordnungspunkt ist das Bild im Parkhaus“, sagte der 61-Jährige. Strobel sieht die Kritik an dem von ihm bestellten Bild gelassen. „Ja, es war ein Alleingang, aber ich habe mir nichts vorzuwerfen“, sagte er der „Badischen Zeitung“ (Mittwoch).

Kritik an Silhouette mit Schriftzug „Steile Berge, feuchte Täler“

Die Silhouette der Frau samt dem Schriftzug „Steile Berge, feuchte Täler“ in Anspielung auf die Geografie der 5000-Einwohner-Stadt im Schwarzwald-Baar-Kreis hatte viel Kritik ausgelöst. Inzwischen ist das Bild übermalt. Strobels Parteikollege, der örtliche CDU-Fraktionschef Klaus Wangler, hatte der Deutschen Presse-Agentur gesagt: „Zufrieden sind wir sicherlich nicht. Wenn der Bürgermeister diese unsägliche Aktion vorher mit dem Gemeinderat besprochen hätte, wäre das Bild nie dort an die Wand gekommen.“

Die Fraktionsvorsitzenden hatten Strobel nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche dazu gedrängt, eine Sondersitzung einzuberufen. 5 von 20 Mitgliedern hätten sich entschuldigen lassen, sagte Strobel. In Baden-Württemberg sind Sommerferien. Strobel hatte seinen Urlaub am Freitag wegen der Aufregung um das Wandbild unterbrochen.

Der Bürgermeister betonte im Interview der Zeitung erneut den Werbeeffekt der Aktion: „Werbung hilft immer, auch wenn der Gemeinderat nun vielleicht anderer Meinung ist. Man muss immer nachstoßen.“ Auf die Frage, was seine Frau dazu sage, antwortete der 61-Jährige: „Da kam noch keine Rückmeldung.“