Hat Geldprobleme: Albert II. bekommt 923.000 Euro Rente im Monat. Das genügt ihm nicht. Foto: dpa

Belgiens abgedanktem König Albert II. (79) ergeht es wie Tausenden Rentnern: Sein Geld reicht hinten und vorne nicht. Das Land will ihn deshalb beim Schlossunterhalt unterstützen.

Belgiens abgedanktem König Albert II. (79) ergeht es wie Tausenden Rentnern: Sein Geld reicht hinten und vorne nicht. Das Land will ihn deshalb beim Schlossunterhalt unterstützen.

Brüssel - Belgiens abgedanktem König Albert II. (79) ergeht es wie Tausenden Rentnern: Sein Geld reicht hinten und vorne nicht: 923.000 Euro pro Jahr. Hinter den Kulissen werde deshalb überlegt, ob der Staat die Kosten für den Unterhalt des Wohnorts Schloss Belvédère übernehme, berichtete die belgische Tageszeitung „Le Soir“. Der Königspalast nahm dazu keine Stellung.

Albert II. war im Juli nach rund 20 Jahren auf dem Thron zugunsten seines ältesten Sohnes Philippe (53) zurückgetreten. Als amtierender Monarch erhielt er 11,5 Millionen Euro im Jahr – musste dafür aber auch für mehr Kosten aufkommen. Das Geld für das Königshaus kommt aus der Staatskasse und muss vom Parlament beschlossen werden. Die sogenannte Dotation wird laut einem Regierungsbeschluss vom Sommer mit Steuern und Abgaben belastet. Laut Zeitungsbericht mindert das die Bezüge des Ex-Souveräns um jährlich 200.000 Euro.

Ein Klacks, verglichen mit den staatlichen Bezügen von Alberts Nachbarin, Prinzessin Beatrix der Niederlande. Auch die 75-Jährige hat den Thron dieses Jahr an ihren Sohn Willem-Alexander übergeben. Als ehemaliges Staatsoberhaupt erhält sie aber weiter ein Gehalt – geregelt durch das Gesetz über das Finanzstatut des Königshauses. Demnach soll die ehemalige Monarchin 466.000 Euro im Jahr bekommen – plus 947.000 Euro für Personal und sonstige Ausgaben. Auf ihre gesetzliche Basisrente, die jedem Niederländer ab dem 66. Lebensjahr zusteht, hatte die Monarchin 2003 verzichtet – damals 912 Euro pro Monat. Der amtierende niederländische König bekommt etwa 4,4 Millionen Euro pro Jahr vom Staat.

Christian Wulff bekommt den vollen Ehrensold

Von solchen Beträgen kann Deutschlands oberster Repräsentant nur träumen. Der Bundespräsident bekommt seit diesem Jahr rund 217.000 Euro Ehrensold zuzüglich rund 80.000 Euro sogenannte Aufwandsgelder. Den Ehrensold bekommt er auch nach Ende seiner Amtszeit, die Aufwandsgelder fallen weg.

Horst Köhler verzichtet auf diese Bezüge, wahrscheinlich zugunsten deutlich höherer Pensionen aus seinen früheren Tätigkeiten. Sein Nachfolger Christian Wulff bekommt – obwohl nur knapp zwei Jahre im Amt – den vollen Ehrensold.

Die Durchschnittsrente in Westdeutschland liegt derzeit bei 1260 Euro im Monat (15.120 Euro im Jahr).  Gar keine Rente erhält Papst Benedikt XVI. Noch im Amt, gehörte ihm ohnehin alles im Vatikan. Ein Gehalt war da nicht nötig. Heute übernimmt die Katholische Kirche Kost und Logis.