Panthers-Coach Alen Velcic hat mit den ganzen personellen Nebengeräuschen kein leichtes Arbeiten mehr. Foto: Sigwart

Basketball Keine Regularien: Mannschaft vom Spieler-Wanderzirkus ziemlich betroffen. Alen Velcic wähnt sich im falschen Film.

Die Wiha Panthers VS erwischt es zum Jahresbeginn eiskalt. Trainer Alen Velcic wähnt sich in einem falschen Film, denn in der vergangenen Woche gab es bei den Neckarstädtern fast täglich personelle Neuigkeiten.

Manche Spieler in der Regionalliga wechseln so häufig die Vereine, wie viele Menschen ihre Unterwäsche. Dies liegt auch daran, dass der Deutsche Basketball-Bund für diesen unerfreulichen Trend keine strengen Regularien in der Regionalliga aufgestellt hat. Die Quittung für die Panthers folgte am Samstag: Das Heimduell gegen Kaiserslautern ging mit 72:79 verloren. Den zweiten Platz wollen die Panthers aber zumindest noch – trotz der personellen Kapriolen – erreichen.

Plötzlicher Abgang. Zum Jahreswechsel stellten die Schwenninger ihre drei Neuzugänge vor. Aufbauspieler Aleksandar Tomic und Small Forward Luka Milovac gaben auch gegen Kaiserslautern ihr Debüt, wenn auch nicht überzeugend, doch der in der Stadionbroschüre auch aufgeführte Neuzugang Milos Drca war nicht dabei. Trotz einer mündlichen Zusage hatte sich der 27-jährige Kroate am vergangenen Donnerstag kurzfristig für das finanziell etwas bessere Angebot des Schwenninger Liga-Konkurrenten SG Koblenz entschieden.

Die Geschichte von Daniel Zovko kurz vor Weihnachten ist aber noch unglaublicher. Er wechselte trotz eines laufenden Vertrages zum Regionalliga-Tabellenführer Lions Karlsruhe. Der Deutsche Basketball-Bund erteilte dem bisherigen Leistungsträger der Panthers trotz eines gültigen Kontrakts mit Schwenningen zum vergangenen Wochenende schon die Spielerlaubnis. Die Panthers-Verantwortlichen behalten sich zivilrechtliche Schritte gegen Daniel Zovko vor. Zumindest, so die Panthers-Führung, gehöre der Spieler für die Restsaison gesperrt. Individuelle Verträge.

Jochen Böhmcker, Spielleiter beim Deutschen Basketball-Bund bestätigt, "dass die Spieler in der Regionalliga bis zum 31. Januar nach einer jeweils dreiwöchigen Sperre so oft wechseln können, wie sie möchten. Sie dürfen in einer Saison aber nicht zum gleichen Verein zurück. Es liegt an den Klubs, individuell die Verträge so zu gestalten, dass es bei einem möglichen Wechsel Hürden geben kann. Auch Ablösesummen können gefordert werden". Dass damit ein "Wanderzirkus" in der Regionalliga noch gefördert wird, sieht Jochen Böhmcker nicht so: "Wir beobachten den Umfang der Wechsel in den Regionalligen schon genau. Es ist alles noch im Rahmen."

Frustrierter Coach. Nimmt man zu den aktuellen Personalien noch die Vorkommnisse im Dezember um die Spieler Miroslav Ljoljic (Er wollte nicht mehr spielen) und Jaka Zagorc (Er hatte Heimweh) dazu – und auch die langwierigen Verletzungen von Sergej Tzvetkov und Bojko Pangarov– dann ist verständlich, wie frustriert Panthers-Coach Alen Velcic am Samstag nach der Niederlage gegen Kaiserslautern war. "Wir hatten nach den ersten Spielen in dieser Saison so ein gutes Gefühl mit dieser Mannschaft. Aber was dann bisher in dieser Runde schon alles passiert ist, darüber könnte man ein Buch schreiben." Aber Velcic zeigt sich kämpferisch. "Wir wollen unbedingt den zweiten Platz in dieser Saison erreichen, aber wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken." Am Wochenende gastieren die Neckarstädter in Mainz.