Panthers-Neuzugang Tabari Perry (am Ball) befindet sich seit einigen Wochen in einer starken Form. Foto: Kienzler

Möglicher Aufsteiger sieht EU-Recht verletzt. Drei deutsche Spieler müssen auf Feld stehen.

Mit dem 79:58-Sieg in Langen haben die Wiha Panthers VS ihre Spitzenposition in der Regionalliga am Wochenende untermauert. Die immer noch ungeschlagenen Schwenninger führen die Tabelle mit vier Punkten Vorsprung vor Limburg an.

Die Verantwortlichen der Panthers können die Regelung in der ProB, dass drei deutsche Spieler auf dem Feld stehen müssen, angesichts des EU-Rechts nicht nachvollziehen und bereiten für den Fall ihres Aufstiegs eine mögliche Klage vor.

Gut zugehört. "Wir hatten in Langen leistungsmäßig nicht unseren besten Tag. Dies ist aber nach acht guten Spielen auch einmal zu akzeptieren", blickt Panthers-Coach Alen Velcic zurück. Der Spitzenreiter lag zur Pause gegen das Langener Team, das eine sehr gute Leistung bot, mit 36:38 hinten. Ausschlaggebend für die Wende, so berichtet Alen Velcic, sei dann gewesen, "dass die Jungs genau zugehört haben, was wir taktisch veränderten. Auch so etwas macht die Qualität einer Mannschaft aus", lobt Velcic. Mit einem 29:5-Run und einer 3:2-Zonendeckung kippten die Neckarstädter in der zweiten Halbzeit die Partie.

Viel Lob hat Alen Velcic für seinen neuen Small Forward Tabari Perry übrig. "Er wird für unser Spiel immer wertvoller." Am kommenden Samstag empfangen die Panthers den Tabellenvierten TV Lich II. Kontrastreicher Dialog. Alen Velcic und Jürgen Barth, der Manager des TV Langen, kennen und schätzen sich seit vielen Jahren. Nach dem Spiel kam es aus Sicht von Velcic aber zu einem unangenehmen Dialog. "Jürgen Barth hält unseren Weg, auf viele ausländische Spieler zu setzen, für sehr fragwürdig und sprach dies deutlich an", berichtet der Panthers-Coach.

Velcic zeigte sich sehr irritiert darüber, "dass sich Jürgen Barth in unsere Belange einmischt. Er hat gut reden, da ja die Region Frankfurt mehr Möglichkeiten aufweist, um junge deutsche Spieler zu engagieren, als dies bei uns in einer relativ basketball-strukturarmen Region der Fall ist. Wir haben durch unsere erfolgreiche Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren 100 Kinder gewinnen können. Außerdem leben wir im Jahr 2016 und in einem Europa mit fließenden Grenzen." Jürgen Barth ist auch Mitglied des Kompetenz- und Perspektivteams des Deutschen Basketball-Bundes. "In dieser Funktion habe ich das Schwenninger Modell kritisiert. Man muss doch in Sachen Talentförderung in Deutschland immer das Ganze sehen", erklärte der Funktionär gestern.

Anwaltlicher Rat. Weil die Panthers angesichts des EU-Rechts die Regelung in der ProB, dass drei deutsche Spieler pro Partie eingesetzt müssen, nicht nachvollziehen können, lassen sie sich derzeit von Anwälten beraten, ob sie im Falle eines Aufstieg eventuell gegen diese Regelung klagen.