Hart umkämpft: Das Derby zwischen Ludwigsburg und Ulm Foto: Baumann

Der Basketball-Bundesligist MHP Riesen Ludwigsburg unterliegt in Ulm in der Verlängerung – dabei sah das Team lange wie der sichere Sieger aus.

Ulm/Ludwigsburg - Es sind die Niederlagen, die am Ende einer Saison wehtun können. Die Bundesliga-Basketballer der MHP Riesen Ludwigsburg sahen beim Derby bei ratiopharm Ulm lange Zeit wie der sichere Sieger aus, doch dann ging den Gästen die Puste aus. Mit 85:99 unterlagen die Barockstäder am Ende in der Verlängerung. Besonders bitter: Nach dem 85:85 in der regulären Spielzeit gelang den Riesen in den zusätzlichen fünf Minuten kein einziger Punkt. „Da hat die Kraft gefehlt“, resümierte Ludwigsburgs Coach John Patrick mit ernster Miene.

Allerdings: Nach dem Gastspiel vor 6000 Zuschauern in Neu-Ulm war nicht nur er angefressen. Auch Kerron Johnson war frustriert. „Die Niederlage tut echt weh. Vor allem, weil wir in der Verlängerung keine Schüsse mehr getroffen haben“, meinte der Riesen-Spielmacher und presste dabei die Lippen zusammen. Seine Enttäuschung konnten auch die vielen mitgereisten Ludwigsburger Anhänger teilen. Zumal die Riesen im Derby über weite Strecken die bessere Mannschaft waren. Bereits zur Halbzeit lag sie mit 47:37 in Führung. Vor allem Kerron Johnson trumpfte wieder auf. Mit 24 Punkten war er einmal mehr der herausragende Spieler bei den Ludwigsburgern.

„Wir haben unseren Plan in den der ersten Hälfte gut umgesetzt“, befand John Patrick, „dann haben wir unsere Intensität – durch John Littles Aussetzen – verloren.“ Es war aber nicht nur das Fehlen des defensivstarken Little, der nach fünf Fouls frühzeitig das Parkett verlassen musste, auch die Auftritte von Ulms Will Clyburn (28 Punkte, 17 Rebounds) und Tim Ohlbrecht (27 Punkte) zeigten Wirkung. Beide bekamen die Ludwigsburger nie in den Griff.

„Clyburn hatten wir nicht so stark von der Dreierlinie erwartet“, gab Patrick zu. Nach fünf Spieltagen stehen die Riesen nun mit nur zwei Siegen da. Spätestens am nächsten Spieltag, am 1. November gegen BG Göttingen (20.30 Uhr/MHP-Arena), soll diese Bilanz aufgebessert werden. „Denn wir werden ja – trotz Niederlage – auch von Spiel zu Spiel besser“, meinte Kerron Johnson.