Die Panthers wollen auch in der ProB mit ihrem bisherigen Team auflaufen. Foto: Kienzler

Basketball:  Wiha Panthers VS werden sich der Liga nicht beugen. "Vorschlag ist für uns nicht akzeptabel".

Der Streit um die Quotenregelung in der 2. Basketball-Bundesliga entwickelt sich zu einem Geduldsspiel. Sowohl die Panthers als auch die Liga-Verantwortlichen halten eine außergerichtliche Einigung für unwahrscheinlich.

Die Liga hat auf den Vorstoß der Wiha Panthers VS reagiert: Bei einer Tagung der 40 Bundesligisten in Gießen wurde ein neuer Vorschlag des Paragrafen 24 der Spielordnung, die "Ausländerregelung", ausgearbeitet (wir haben berichtet). Dieser Entwurf liegt den Panthers nun vor. "Wenn die Liga beschließt, diesen Vorschlag umzusetzen, werden wir das nicht akzeptieren", macht Sprecher Matthias Busse klar.

Die bisherige Ausländerregelung wird ab der kommenden Saison nicht mehr angewendet, so viel steht fest. Diese hatte besagt, dass in der ProB zu jedem Zeitpunkt des Spiels mindestens drei Deutsche auf dem Spielfeld stehen müssen. Der neue Entwurf sieht stattdessen drei Spieler vor, die in Deutschland ausgebildet wurden – egal, aus welchem EU-Mitgliedsstaat sie kommen. Demnach müssten immer drei "Local Player" auf dem Feld stehen, die entweder bis zu ihrem 15. Lebensjahr mindestens ein Jahr oder im Alter zwischen 15 und 19 drei Jahre bei einem deutschen Verein ausgebildet wurden. Zudem soll die Zahl der Nicht-EU-Ausländer zunächst auf zwei, dann auf einen pro Team beschränkt werden.

Zunächst wollte Hansjörg Tamoj, der Vorstandsvorsitzende der 2. Bundesliga AG, diesen Plan nicht konkret bestätigen. Im Laufe des Gesprächs stellte sich dann heraus, dass es sich dabei mit Sicherheit um den beschriebenen Vorschlag handelt. "Und dieser wird EU-rechtlich standhalten", steht für Tamoj fest. Matthias Busse sieht das anders: "Die Liga ist damit auf keinen Fall auf der sicheren Seite", sagt er. Seiner Meinung nach wären Bürger aus dem EU-Ausland auch mit dieser Regelung zu sehr eingeschränkt. "Das macht die Integration von EU-Bürgern faktisch unmöglich." Die Spieler müssten schließlich bereits als Kind nach Deutschland geholt werden. Sowohl Busse als auch Tamoj sind übrigens Rechtsanwälte.

Es wird also ernst. Am 27. April soll ein nächstes Treffen zwischen den Verantwortlichen der Panthers und der Liga stattfinden. Dass sie auf einen gemeinsam Nenner kommen, halten beide Parteien für fragwürdig. Der angedrohte Rechtsstreit deutet sich immer mehr an. "Wenn das so beschlossen wird, werden wir klagen", verdeutlicht Busse. Dann würden die Panthers versuchen, mit einer einstweiligen Verfügung die Regelung außer Kraft zu setzen.

Danach kommt der Faktor Zeit ins Spiel. Es ist quasi ausgeschlossen, dass ein mögliches Gerichtsverfahren bis zum Ligastart im September abgeschlossen ist. Kein Grund zur Panik, betont Busse. "An unserer Kaderplanung hat sich dadurch bisher nichts verändert. Wir werden auch den Lizenzantrag fristgerecht zum 15. April einrechen."

Zumindest in einer Sache sind sich beide Parteien bereits einig geworden. Die stärkere Beschränkung nicht EU-Ausländer sei eine gute Sache. Damit soll vor allem die Zahl der US-Amerikaner, welche die Pro-Ligen derzeit dominieren, gesenkt werden. "Dies wurde von allen Bundesliga-Vereinen ausdrücklich gewünscht", sagt Tamoj.