Gegen Rouven Hänig (rechts) fanden die Big-Men der Panthers – hier Davor Barovic – keine Mittel. Foto: Kienzler

Basketball: Entpuppt sich Verzögerung als Glücksfall? Jugendspiel könnte Tübingen nach Sieg Strich durch Rechnung machen.

Mit einer "überirdischen Wurfquote" haben die Tigers Tübingen völlig verdient mit 98:88 gegen die Wiha Panthers VS gewonnen. Doch ein Jugendspiel könnte den Tübingern einen Strich durch die Rechnung machen – und zum Glücksfall für die Panthers werden.

Alen Velcic ist ein Trainerfuchs. Als das Spiel seiner Wiha Panthers beim SV 03 Tübingen nicht wie geplant um 20 Uhr beginnen konnte, ging er zum Hauptschiedsrichter und legte einen Protest ein.

Die Verspätung Das Spiel der Young Tigers Tübingen (U18) gegen die TG Nürtingen wurde nicht wie geplant um 17.30 Uhr, sondern erst um 18.30 Uhr angepfiffen. Folglich war es erst um 19.57 Uhr zu Ende. Laut Zeitplan hätte die Begegnung zwischen den Panthers und den Tigers um 20 Uhr beginnen sollen. Zu diesem Zeitpunkt haben die Spieler aber erst mit dem Warmmachprogramm begonnen. Anpfiff des Regionalliga-Spiels war dann um 20.20 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte Alen Velcic bereits Protest beim Schiedsrichter eingelegt. Die Young Tiger haben übrigens mit 95:56 gewonnen.

Rechtliche Grundlage Paragraf 37 der Basketball-Spielordnung besagt, wenn eine Mannschaft (in diesem Fall SV Tübingen) Schuld daran ist, dass ein Spiel mit mehr als 15 Minuten Verspätung beginnt, kann die andere Mannschaft (Panthers) beim Schiedsrichter einen Protest einlegen. Laut Verordnung wird das Spiel dennoch durchgeführt.

Aussichten Wird dem Protest der Panthers stattgegeben, gewinnen sie das Spiel am Grünen Tisch. Für Alen Velcic ist die Sache eindeutig: "Ich bin rechtzeitig vor Spielbeginn zum Hauptschiedsrichter gegangen und den Protest nach der Partie bestätigt." Auch die Schuldfrage ist für ihn geklärt: "Es war ein Jugendspiel des SV Tübingen – das ist der gleiche Verein. Also sind sie auch dafür verantwortlich." Die Frage ist nur, ob dies der Basketballverband Baden-Württemberg genauso sieht. Bisher hält sich Staffelleiter Jürgen Unger noch bedeckt. "Ich kenne den genauen Sachverhalt noch nicht und möchte keine vorschnellen Aussagen treffen", sagt er.

Ein Urteil sei aber bis zum kommenden Spieltag zu erwarten. "Würde das Verfahren gegen uns gehen, wäre ich mir sicher, dass es durchgeht. Da aber wir den Protest eingelegt haben, liegen die Chancen wohl eher bei 50:50", ist Coach Alen Velcic nur bedingt optimistisch.