Ansetzen zum Wurf: Die Haiterbacher Spieler gaben alles, am Ende reichte es aber nicht zum Sieg. Foto: Fritsch

Basketball: Spitzen-Partie in der Regionalliga Baden-Württemberg. Kuckuckshalle bebt.

Ein Topspiel, das seinem Namen mehr als gerecht wurde, hat der Spitzenreiter aus Crailsheim beim KKK Haiterbach in komplett gefüllter Halle für sich entschieden – in der Verlängerung.

KKK Haiterbach – TSV Crailsheim II 99:105 (15:15; 40:41; 71:67;88:88). Von Beginn an entwickelte sich eine ausgeglichene und sehr intensiv geführte Partie, in der die beiden Topscorer der Liga ihr Können bewiesen. Karl Moore machte den Beginn, aber Franko Filipovic stand dem in nichts nach. 11:11 hieß das Duell der beiden Spieler nach zehn Minuten, auf der Anzeigetafel stand ein 15:15.

Der zuletzt in bestechender Form spielende Slaven Ponjavic erzielte mit vier Punkten in Folge das 25:24, ehe der Spitzenreiter zum 25:31 davonzog. Filipovic, der eine überragende erste Halbzeit spielte und 23 Punkte erzielte, brachte sein Team zum 40:41 und damit fast verbundenen Gleichstand heran. So ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel folgte das zuletzt starke dritte Viertel von Haiterbach. Der sehr starke Christopher Ley eröffnete das Geschehen in Teil zwei ehe Liam Carpenter mit seinen ersten Punkten die Gäste mit 46:51 in Führung warf. Haiterbachs Jagd auf die Führung wurde immer wieder durch einen Dreier unterbrochen. So auch von Antonis Sivorotka, der noch die 56:58- Führung erzielen konnte.

Ein Wechselbad der Glücksgefühle

Der Druck des Gastgebers wurde permanent erhöht. Christopher Ley und Marin Zelalija erzielten nach vier Freiwurftreffern noch drei Dreier und schlossen einen 15:2-Run zum 71:60 ab. Doch der Spitzenreiter ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und kämpfte sich aufgrund von unnötigen Turnovers des KKK auf 71:67 heran.

Christopher Ley erhöhte erneut auf 77:69, doch Steffen Haufs und Liam Carpenter antworteten auf den Haiterbacher Lauf mit einem 14:2 für die Gäste und der 79:83-Führung. Es war ein Wechselbad der Glücksgefühle, denn Haiterbach verspielte eine Acht Punkte-Führung mit großen Nachlässigkeiten im Offensespiel. Steffen Haufs erzielte 90 Sekunden vor Ultimo die 84:88-Führung der Gäste ehe sich Bozidar Bubalo ein Herz fasste und durch zwei starke Aktionen den 88:88-Ausgleich herbeibrachte – es ging in eine fünfminütige Verlängerung.

"Wir haben ein starkes Spiel hingelegt. Es war ein starkes Tempo, 40 Minuten lang. Wir haben das Momentum nicht genutzt und zu leichtsinnig aus der Hand gegeben. Dennoch haben wir Herz gezeigt und die Verlängerung erkämpft", so der Haiterbacher Trainer Sascha Kesselring. Diese Verlängerung eröffnete Filipovic mit seinem fünften Dreier im Spiel, Carpenter gab prompt die Antwort drauf.

Franko Filipovic setzte dann Dreier Nummer sechs in die Maschen, doch nun antwortete Dalibor Cevriz von außen. Nach einem vergebenen KKK-Wurf setzte Antonis Sivorotka den dritten Dreier in Folge in den Korb. Carpenter, der erst gegen Ende sein Wurfglück fand, traf zum 94:99, doch erneut kämpfte sich Haiterbach durch Marin Zelalija zum 99:99 zurück.

"Die Jungs haben alles gegeben"

Die Antwort gab Antonis Sivorotka mit dem vierten Dreier in der Verlängerung und traf den KKK ins Rückenmark. Der nächste Angriff des KKK blieb erfolglos. Haufs nutzte ein Foul für zwei erfolgreiche Freiwürfe. Haiterbach musste nun von außen treffen, um noch eine Chance zu haben, dies gelang jedoch nicht, Crailsheim II feierte am Ende den so wichtigen Sieg und machte damit einen großen Schritt Richtung Meisterschaft.

Der Crailsheimer Coach Kai Buchmann: "Hut ab für diese Stimmung in Haiterbach. Es war das beste Regionalligaspiel, das ich bisher gesehen und erlebt habe. Das Spiel hatte einfach alles. Dieses Spiel hat keinen Verlierer verdient". Der Haiterbacher Coach Sascha Kesselring meinte: "Ich bin stolz auf die Leistung meines Teams. Wir hatten eine dünne Bank heute, zumal Mario Maric nach einem Schlag auf die Brust nicht mehr einsatzfähig war. Die Jungs haben absolut alles gegeben. Wir haben tolle Phasen gehabt, doch am Ende haben wir mehr vermeidbare Fehler gehabt als Crailsheim. Wir haben sie einige Male zum Punkten eingeladen und dies fehlt dir am Ende. Wir haben gezeigt, dass wir mit den Besten mithalten können".

Für KKK spielten: Franko Filipovic (42/6), Christopher Ley (17/1), Marin Zelalija (14/3), Slaven Ponjavic (13/1), Bozidar Bubalo (8), Franko Koljanin (5), Olaitan Adeboyeku, Mario Maric, Renato Stojcevic, Leonardo Ponjavic.