Sarah Ferguson hat Geldsorgen. Das war 1986 noch ganz anders. Damals ... Foto: AP

Herzogin von York steht kurz vor Pleite - Verdienstmöglichkeiten für Ex-Prinzessin rar.

London - Trotz Scheidung von Prinz Andrew sorgt die rothaarige Ex-Schwiegertochter der Queen weiter regelmäßig für Schlagzeilen. Doch das wilde Leben der abgehalfterten Prinzessin hat seinen Preis: Fergie soll bankrott sein. Sie könnte aus dem inneren Kreis der Royals die Erste sein, die Privatinsolvenz anmelden muss.

Viel mehr als ein Titel ist der 50-jährigen Sarah Ferguson nach der Scheidung von Prinz Andrew 1996 nicht geblieben: Die Herzogin von York, so richtet einer ihrer wenigen verbliebenen Mitarbeiter aus, tue in diesen Tagen "alles, was sie kann, um eine Insolvenz zu vermeiden". Die restliche Schar an Assistenten und Sekretärinnen hat bereits die Kündigung erhalten.

Sogar der Zeitungsbote bekommt noch Geld von Fergie

Fergies Fleischer, ihre Reinigung, das Londoner Kaufhaus Selfridges und sogar der Zeitungsbote sitzen frustriert auf offenen Rechnungen. Auch der königliche Postservice, die Frankierstation der Queen, weigert sich, Fergies Autogrammpost zu befördern. Denn: Die Herzogin mit der feuerroten Mähne hat nicht einmal mehr Geld für die Portokasse.

Um weitere Negativ-Schlagzeilen vom Buckingham Palast abzuwenden, hat sich jetzt die 84-jährige Queen wieder einmal in Fergies Budgetprobleme eingeschaltet. Mit Großbritanniens Premierminister David Cameron diskutierte Elizabeth II. mögliche Auswege. Dass die Monarchin ihre umtriebige Ex-Schwiegertochter am liebsten im Tower von London einschließen würde, kann man der Sprachregelung des Palasts entnehmen.

Fergie ist ein Problem

Ihre Hoheit zeigt sich über den drohenden Bankrott "zutiefst besorgt" - eine Floskel, die in der Hierarchie majestätischen Ungehaltenseins weit vor dem üblichen "not amused" rangiert. Im Klartext: Fergie ist ein Problem, und die Queen will eine Lösung. Schnell.

Dabei ist die historische Pleite der Herzogin mehr als nur das Scheitern einer Frau, die aus Gier und Geltungssucht alle Privilegien verspielt hat. Fergie teilt ihre Bredouille mit allen, die an der Seite eines Thronfolgers den königlichen Orbit betreten: Berufliche Ambitionen werden nicht gern gesehen - die Sicherheitsrisiken für eine berufstätige Prinzessin wären zu groß, die zahlreichen Pflichtauftritte im Dienste der Krone ohnehin mit keinem bezahlten Arbeitsplatz zu vereinbaren.

Fergies Groschenroman floppte

Dieses Dilemma kennt auch Kate Middleton, Dauerfreundin von Prinz William. Die 28-Jährige ist bereits vor der offiziellen Verlobung gezwungen, sich ohne Aufgabe und auf Rechnung der Eltern die Zeit zu vertreiben. Nach einer Scheidung - das zeigt Fergies tiefer Fall - sind die Verdienstoptionen für eine Ex-Prinzessin ohne Dianas schillerndes Format erst recht rar.

Versucht hat die 50-Jährige einiges und ist damit immer wieder auf die Nase gefallen: Sie hat eine eigene Talkshow moderiert, Kinderbücher geschrieben und sich dank ihrer Gewichtsprobleme einen Sprecher-Job für das US-Unternehmen Weight Watchers geangelt. Sie machte Werbung für die amerikanische Kosmetikfirma Avon und verfasste einen erfolglosen Groschenroman.

Fergie wohnt bei ihrem Ex-Mann zur Untermiete

Vergangenes Jahr kollabierte Hartmoor, ihre Firma, schließlich unter einer Schuldenlast von 800.000 Euro. Mit den Zahlungsforderungen von mehreren US-Anwälten soll sich ihr unternehmerisches Defizit auf drei bis fünf Millionen Euro belaufen.

Noch im Frühjahr versuchte Fergie, ihrem Konkurs so verzweifelt wie naiv entgegenzusteuern und verkaufte Geschäftskontakte zu Prinz Andrew, ihrem Ex und derzeitigen Handelsrepräsentanten fürs Königreich. 40.000 Dollar (31.000 Euro) ließ sie sich in bar überreichen. Eine weitere halbe Million sollte der Interessent, ein getarnter Boulevardjournalist, auf ihr Privatkonto überweisen. Unter dem Einfluss einer 100-Euro-Flasche Burgunder schilderte sie in aller Deutlichkeit ihre miese Lage: "Ich habe nicht einmal einen Nachttopf, in den ich pinkeln könnte."

Der Bentley steht aufgebockt in der Garage

Als ihr Geschäftsgebaren kurze Zeit später auf den Titelseiten landete, verteidigte sie sich zerknirscht: Bei der Scheidung habe sie als Abfindung nur die Hälfte von Andrews Marine-Jahreseinkommen erhalten - zu wenig, um das Leben einer Herzogin von York adäquat zu gestalten. Der US-Talkerin Oprah Winfrey sagte sie: "Es fiel mir schwer, auf der Tretmühle des Lebens mitzuhalten."

Zurzeit wohnt Fergie bei ihrem Ex-Mann zur Untermiete. Ihr Bentley steht aufgebockt in der Garage - das Geld für die Werkstatt fehlt. Dass sie ohne Wissen des vierten Thronfolgers versucht hat, Geschäftsleuten Kontakt zu ihm zu verschaffen, sieht Prinz Andrew ihr als perfekter Gentleman großmütig nach. Doch sicher ist sicher: Das Management ihrer Finanzen obliegt ihm mittlerweile höchstpersönlich.