Bei der Veranstaltung im Landratsamt wurde über den aktuellen Stand der Umsetzung der Natura 2000-Gebiete und das kommende Kreispflegeprogramm informiert. Foto: Geiser Foto: Schwarzwälder-Bote

Infoveranstaltung: Fördermittel für Maßnahmen auf mehr als zwei Millionen erhöht

Balingen. Artenvielfalt und Landschaftserhaltung standen im Mittepunkt einer Informationsveranstaltung des Umweltamts im Landratsamt. Landrat Günther-Martin Pauli begrüßte mehr als 130 Interessierte. Viele unter ihnen sind in der Landschaftspflege aktiv. Mit dabei waren auch Landwirte sowie Vertreter des Regierungspräsidiums, der Landkreisverwaltung und der Städte und Gemeinden im Zollernalbkreis.

Pauli betonte, dass sich der Zollernalbkreis auch ohne eigenen Landschaftserhaltungsverband im Vergleich mit anderen Landkreisen nicht zu verstecken müsse: "Wir könnten die Fördermittel für Landschaftspflegemaßnahmen im Zollernalbkreis auf zwischenzeitlich mehr als Millionen Euro pro Jahr steigern", sagte er. "Damit liegen wir landesweit auf einem Spitzenplatz." Dazu ergänzte Willi Griesser, Leiter des Umweltamts, dass mit der Schaffung von zwei zusätzlichen Personalstellen die Aufgaben zum Erhalt der hiesigen Kulturlandschaft im Sinne des Landes umgesetzt würden.

Mitarbeiter von Umwelt- und des Landwirtschaftsamt informierten über den aktuellen Stand der Umsetzung der Natura 2000-Gebiete, die Statistik der Landschaftspflege und das kommende Kreispflegeprogramm. Insbesondere für die Landwirte waren die Vorträge für den sachgemäßen Umgang mit Herbstzeitlosen auf Extensivgrünland von großem Interesse.

Als Experte für Beweidungsfragen machte Florian Wagner vom Büro Agrar- und Landschaftskonzepte aus Pliezhausen in seinem Vortrag deutlich, welche Funktion der Beweidung als wichtige Nutzungsform in der Landschaftspflege zukommt. Sie dürfe aus naturschutzfachlichen Gründen in der klassischen Landschaftspflege nicht fehlen. Wagner verwies auf Untersuchungen, die belegen, dass beweidete Flächen eine erhöhte Artenvielfalt aufweisen, und spannte den Bogen zum aktuellen Thema "Insektensterben".