Glasfaserkabel liefern schnelles Internet – die zollernalb-data will damit nun auch ins Geschäft mit TV-Dienstleistungen einsteigen. Foto: Kneffel

Glasfaserversorgung: Balinger Stadtwerke-Tochter steigt nun kräftig auch ins Fernsehgeschäft ein.

Balingen - Internet, Telefon – und nun auch Fernsehen: Die zollernalb-data GmbH, vor zwei Monaten erst gegründet, erweitert zügig ihr Geschäftsfeld. Offenbar will das Unternehmen mit einem Kampfpreis neue Kunden gewinnen.

Dass die 100-prozentige Tochter der Balinger Stadtwerke, deren einziger Gesellschafter die Stadt Balingen ist, überhaupt Fernsehen ins Produkt-Portfolio nehmen kann, hat der Gemeinderat am Dienstagabend formell und ohne Diskussion beschlossen.

Eine strittige Frage war das nicht, entsprechende Überlegungen und Absichten hatte Harald Eppler, Geschäftsführer der Stadtwerke und der zollernalb-data, vor wenigen Tagen bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags mit der TeleData schon geäußert. Das Fernseh-Angebot ist neben der Versorgung mit schnellem Internet und Telefonie ein weiterer wichtiger, ein fast schon logischer Schritt.

Und offenbar will die zollernalb-data gerade dieses nun dazu nutzen, noch mehr Kunden zu gewinnen: Mit einem Preis, der unter dem anderer Anbieter und sogar unter dem des Kooperationspartners TeleData liegt. Dieser Preis sollte, wie es aussieht, im öffentlichen Teil des Gemeinderats nicht besprochen werden, allerdings verplapperte sich Ulrich Teufel von der SPD: Wie er den Preis von 7,30 Euro verstehen dürfe, wollte er wissen, das habe er in irgendwelchen Vorlagen gelesen. Dabei handelte es sich um Unterlagen, die wohl zunächst nichtöffentlich beraten werden sollten.

Mit einem solchen Kampf- oder Lock-Preis könnte die zollernalb-data wohl tatsächlich mehr Kunden ansprechen. Mehr Kunden sind auch nötig, damit sich das Geschäft rentiert. Allein für den gestern beschlossenen Einstieg ins Geschäft mit TV-Dienstleistungen sind Investitionen für eine Kopfstation in Höhe von 250 000 bis 300 000 Euro notwendig – ganz abgesehen von den enormen Mitteln, die in die Verlegung der Glasfaserleitungen benötigt werden.

Das Unternehmen TeleData, das von den Stadtwerken Friedrichshafen/Überlingen und den Technischen Werken Schussental in Ravensburg und Weingarten getragen wird, bietet Internet-Produkte, die die zollernalb-data unter eigenem Namen vermarktet. Mit schnellem Internet sollen insbesondere die Balinger Gebiete versorgt werden, in denen die Leitung bisher buchstäblich lahm ist und die für etablierte Anbieter wenig attraktiv sind. Ostdorf ist bereits am Glasfasernetz der zollernalb-data, folgen sollen Engstlatt, Heselwangen und Dürrwangen.