Das neue Krankenhaus in Balingen: Das Zollernalb-Klinikum mit seinen beiden Standorten macht nach wie vor Verlust – trotz höherer Fallzahlen und besserer Leistungen. Foto: Ungureanu

Mehr Fallzahlen, mehr Leistungen, aber auch höhere Kosten: Laut Jahresabschluss 2014 fehlen vier Millionen Euro.

Zollernalbkreis - Das Zollernalb-Klinikum hat 2014 rund 3,95 Millionen Euro Miese gemacht. Das Ergebnis, das am Montag, 13. Juli, 17 Uhr, dem Kreistag vorgelegt wird, ist geringfügig besser als das von 2013: Damals war der Verlust um rund 3000 Euro höher.

Nach Angaben der Klinikverwaltung haben nicht gegenfinanzierte Kostensteigerungen durch Lohnerhöhungen sowie gesetzliche Rückzahlungsverpflichtungen das Jahresergebnis gravierend beeinflusst.

Insgesamt hätten die Fallzahlen im vergangenen Jahr zugenommen, heißt es im Bericht des Klinikums. Aber durch die Abwertung der Nebendiagnosen bei der DRG-Abrechung (das Kürzel steht für "diagnosebezogene Fallgruppen") habe es bei der Fallschwere einen Rückgang gegeben.

Die von der Klinik-Geschäftsführung eingeleiteten Maßnahmen zur Erlössteigerung würden sich derweil positiv entwickeln, heißt es im Jahresabschlussbericht des Klinikums. Die Maßnahmen zur Kostenreduzierung – unter anderem günstigerer Einkauf durch Mitgliedschaft in einer überregionalen Einkaufsgemeinschaft und Energieeinkauf über die Energiebörse – seien nur insoweit wirksam, als sie nicht in direktem Zusammenhang mit der medizinischen Leistung stehen.

Die Leistungssteigerung sei im Wesentlichen mit einem Anstieg der medizinischen Sachkosten einhergegangen. Die Kosten für den medizinischen Bedarf seien infolge der deutlichen Leistungssteigerung im stationären Bereich um rund 600 000 Euro angestiegen.

Dank der Vereinbarungen mit niedergelassenen Ärzten im Bereich der Neuro- und Fußchirurgie sowie im Bereich der Orthopädie sei es gelungen, die OP-Kapazitäten im Balinger Krankenhaus optimal zu nutzen und die Fallzahlen in diesem Bereich zu steigern.

An den beiden Standorten des Zollernalb-Klinikums wurden im vergangenen Jahr 408 Fälle mehr behandelt als im Jahr davor – ein Anstieg von 2,04 Prozent. Im Jahr 2013 betrug der Anstieg gegenüber 2012 2,3 Prozent (507 Fälle). Die stationäre Verweildauer betrug im vergangenen Jahr 6,28 Tage und war gegenüber 2013 unverändert. Die Auslastung, hochgerechnet auf die 492 Planbetten, lag bei 68,74 Prozent (2013: 67,44 Prozent). Die betrieblichen Erträge stiegen nach Angaben der Klinikverwaltung auf knapp 77 Millionen Euro an.