Das Jugendhaus Insel ist Teil des Sanierungsgebiets. Was mit der Einrichtung geschehen soll, ist noch nicht klar. Foto: Hauser Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat stimmt Sanierungsgebiet Innenstadt zu

Von Detlef Hauser

Balingen. Einige Etappen sind absolviert, weitere werden folgen: Der Gemeinderat hat die Satzung für das Sanierungsgebiet "Ergänzungsbereich Innenstadt" aufgehoben und die für das neue Sanierungsgebiet "Ergänzungsbereich Innenstadt II" beschlossen.

In der Sitzung wurde festgehalten, dass von 2006 bis 2014 Projekte realisiert worden seien, die aus dem heutigen Stadtbild nicht mehr wegzudenken seien. Vor allem die Umgestaltung der Bahnhofstraße habe zu einer spürbaren Verbesserung geführt. Aufgelistet wurden zudem die Erneuerung der Torbrücke, Modernisierung und Umbau der Stadthalle sowie die Neugestaltung der Schwanenstraße. Für die Vorhaben wurden mehr als fünf Millionen Euro investiert, drei Millionen Euro davon übernahmen Bund und das Land.

Das neue Sanierungsgebiet "Ergänzungsbereich Innenstadt II" umfasst vier Teilgebiete: "Bahnhofstraße" unter anderem mit der Bahnhofsgaststätte und dem Vorplatz (wir berichteten), sowie die Bereiche "Vor dem Mühltor/Strasser-Areal", "Wilhelmstraße/Hinterer Kirchplatz" und "Rappenturm/Schwefelbad". Laut Verwaltung werde unter anderem angestrebt, dass vorhandene Substanz- und Funktionsmängel beseitigt werden, um das Erscheinungsbild und die Funktionalität der Stadt zu stärken, neue Wegeverbindungen zu schaffen sowie Randbereiche des Stadtkerns aufzuwerten und zu stärken.

Nach dem derzeitigen Stand der Planungen wird mit Kosten von 4,4 Millionen Euro gerechnet. Der vorläufig bewilligte Förderrahmen beträgt zwei Millionen Euro. Es wird mit einer finanziellen Unterstützung durch Bund und Land in Höhe von 1,2 Millionen Euro gerechnet.

Nach Ansicht von Dietmar Foth (FDP) sei es in allen vier Teilbereichen notwendig, die Stadtentwicklung voranzutreiben. Zur Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes hielt er fest, dass er vor allem funktionell sein müsse, um Reisende ohne großen Aufwand abzusetzen oder abzuholen. Es müsse auch eine "vernünftige Taxilösung" her. "Funktionalität hat Vorrang vor Schönheit, ideal wäre beides", so Foth.

Zum Schicksal des Jugendhauses Insel und des Casinos befragt, die Teil des Gebiets "Rappenturm/Schwefelturm" sind, erklärte Baudezernent Ernst Steidle, dass noch keine "vertieften Überlegungen" gemacht worden seien. Es sei ein städtebaulicher Wettbewerb vorgesehen, wobei die Gestaltung des Gebiets im Zusammenhang mit der Gartenschau 2023 gesehen werden müsse. In den Plänen steht bei der "Insel" und dem Casino der Vermerk Abbruch.

Auf die Anregung von Uwe Jetter (Grüne), das Teilgebiet "Vor dem Mühltor/Strasser-Areal" noch um die Neue Straße zu erweitern, antwortete Steidle, dass Gebäudesanierungen zwar angebracht seien. Seit vielen Jahren sei die Stadt auch bemüht, dass etwas geschieht. Doch die Besitzverhältnisse verhinderten Fortschritte.