Warten auf ein neues Zuhause: Immer mehr verwilderte Fundkatzen werden im Tierheim abgegeben. Foto: Anspach

Von 120 Katzen werden nur 20 im Tierheim abgeholt. Kreis rechnet die Kosten pauschal ab, um die Gemeinden zu entlasten.

Zollernalbkreis - Die Gemeinden im Kreis sind verpflichtet, Fundtiere entgegen zu nehmen und artgerecht zu verwahren und zu pflegen. Da herrenlose Hunde und Katzen aber nicht einfach auf dem Fundamt aufbewahrt werden können, arbeiten die Kommunen mit dem Tierheim in Tailfingen zusammen. Sie übernehmen die Kosten für artgemäße Unterbringung und Verpflegung der Tiere.

Um den Aufwand mit der Abrechnung einzelner Fundtiere zu vereinfachen, hat der Landkreis im Februar 2010 stellvertretend für die Gemeinden einen "Fundtierkostenpauschalvetrag" für zunächst fünf Jahre abgeschlossen. Die Leiterin des Veterinäramts des Zollernalbkreises, Gabriele Wagner, berichtete im Verwaltungs- und Finanzausschuss über die Erfahrungen mit dem Vertrag.

Die Grundversorgung eines Hundes im Tierheim kostet durchschnittlich 15 Euro täglich, die einer Katze sieben Euro. Dazu kommen Kosten für Impfungen und Parasitenbehandlungen.

Hunde werden von ihren Besitzern in der Regeln nach kurzer Zeit wieder abgeholt (2012: 47 von 56 Tieren) und müssen nur selten nach Beendigung der Aufbewahrungsfrist weiter vermittelt werden. Ganz anders sieht es bei Katzen aus, dort wurden nur 20 von 160 Tieren von ihren Besitzern wieder abgeholt, alle anderen 140 Tiere blieben bis zum Ende der Aufbewahrungsfrist im Tierheim und mussten danach vermittelt werden. Für die Unterbringung von Hunden im Tierheim sind 2012 Kosten in Höhe von 8430 Euro, für Katzen in Höhe von 45.961 Euro angefallen. Kleintiere schlugen mit 4370 Euro zu Buche. Dies ergibt einen Gesamtbetrag von 58.792 Euro. Für die Notversorgung von Tieren, die verletzt oder krank aufgefunden werden, tragen die Gemeinden die Kosten. Diese werden mit dem Tierarzt oder dem tierärztlichen Notdienst abgerechnet.

Laut Wagner gibt es im Zollernalbkreis noch einige Gemeinden, aus denen keine oder sehr wenige Fundtiere ins Tierheim gebracht werden. Aus einigen Ortschaften würden nur Katzen abgegeben. Dies liege wohl an der ständig wachsenden Zahl verwilderter Hauskatzen. "Das Problem mit den Katzen gibt es fast in jedem Ort", so Gabriele Wagner. Insgesamt ist die Zahl der Fundtiere laut Wagner aber konstant.