Endingen und der Erste Weltkrieg: Ab Ostersonntag ist die Austellung im Ortsmuseum zu sehen. Foto: Wagener

"Wollen die Erinnerung wach halten": Um Endingen und den Ersten Weltkrieg geht es im Ortsmuseum. Erstmals am Ostersonntag geöffnet.

Balingen-Endingen - Endingen im Ersten Weltkrieg: Eine neue Sonderausstellung im Ortsmuseum widmet sich diesem Thema. An jedem ersten Sonntag eines Monat gibt es dort für Geschichtsinteressierte einiges zu sehen.

"Wir wollen die Erinnerung an den Krieg und die Endinger Kriegsopfer wachhalten", sagt Dieter Gaiser über die Zielsetzung der neuen Sonderausstellung zum ersten Weltkrieg, die am Ostersonntag, 5. April, erstmals im Endinger Ortsmuseum zu sehen ist.

Für die Ausstellung unter dem Titel "Der Erste Weltkrieg und seine Folgen in Endingen" hat Bürgerverein-Mitglied Gaiser so einige Dinge zusammengetragen: alte Fotos von Endinger Soldaten, eine Liste mit den Eingezogenen und all jenen, die in der Zeit von 1914 bis 1918 ihr Leben verloren. "Im Krieg sind 33 Endinger Soldaten gestorben", berichtet Gaiser. Gaiser hat auch einen alten Auszug des "Volksfreunds" vom 31. Juli 1914 aufgetan, in dem die Endinger von offizieller Seite über den Eintritt des Kriegszustandes informiert wurden. "Der Kriegszustand dient der Durchführung aller für die Schlagfertigkeit des Heeres und den Schutz des Reichsgebietes in der gegenwärtigen Lage erforderlichen Maßnahmen. Die Förderung dieser Maßnahmen ist Pflicht jedes Staatsbürgers", heißt es dort.

Daneben ist auch eine Kopie der Heldengedenktafel ausgestellt, die an die Gefallenen Endinger Soldaten erinnert und bis zur Renovierung Mitte der 60er-Jahre in der Endinger Kirche hing. In einer umfangreichen Mappe gibt es noch detailliertere Informationen über die gefallenen Endinger Soldaten. Dort stehen die Nachrufe, aber auch Angaben zu Beruf, Familienstand und Vereinsmitgliedschaften. "Die meisten Endinger wurden zwangsweise eingezogen", erläutert Gaiser. "Sie wurden als Helden verkauft, das hat ihnen letztlich jedoch nicht viel genutzt."

Gaiser hat verschiedene Quellen nach Material durchforstet: das Endinger Ortsarchiv, das Stadtarchiv Balingen oder das Ortsfamilienbuch. Aus dem Nachlass des ehemaligen Endinger Bürgermeisters Artur Jenter hat er die Fotos, die nun in der an jedem ersten Sonntag geöffneten Ausstellung zu sehen sind. Mit der Ausstellung, das ist Gaiser wichtig, soll der Krieg keinesfalls glorifiziert werden: "Wir wollen erinnern."