Das Schild an der Wasserstelle in dem kleinen Dorf Santo Nino Silka weist auf den Landfrauenverband Zollernalb als Spender hin. Es ist der 205. Brunnen, für den das Hilfsprojekt KTEP Spenden zusammen getragen hat. Foto: KTEP Foto: Schwarzwälder-Bote

Landfrauen: Spende versorgt über 500 Menschen mit trinkbarem Wasser / Philippinos senden Dankesbriefe

Die Hohenzollernburg ist jetzt auch in dem kleinen philippinischen Dorf Santo Nino Silka ein Magnet: Ein großes gemaltes Bild zeigt sie an dem Brunnen, den die Landfrauen des Zollernalbkreises vom Erlös ihrer Kalenderaktion gespendet haben. Täglich werden viele hundert Menschen mit Wasser versorgt.

Balingen/Toril. Als die Landfrauen des Zollernalbkreises vor zwei Jahren ihren immerwährenden Kalender kreierten und viele von ihnen dafür auch Modell standen, hätten sie es sich wohl nicht träumen lassen, dass der Überschuss aus dem Kalender einmal solch einen großen Effekt auf das Leben von Menschen am anderen Ende der Welt haben würde.

Der Spaßfaktor und die Werbung für ihre Sache stand für die Damen noch im Vordergrund. Als sich aber abzeichnete, dass das Kalenderprojekt einen kleinen Überschuss abwerfen würde, überlegten die engagierten Landfrauen von der Zollernalb nicht lange, was sie damit machen wollen. "Wir wollten, dass das Geld vor allem wieder Landfrauen zu Gute kommt", kommentierte die Initiatorin des Kalenders, Bio-Bäuerin Annette Riehle aus Burladingen-Hausen.

Ein Projekt war schnell ausgeguckt, die Landfrauen orientierten sich am Nachbarverband – und der hatte ein namhaftes Projekt vor der Haustüre, in Kressbronn. Dort hatten der Agraringenieur Reinhold Kugel und seine Frau Aurora vor 24 Jahren ein Hilfsprojekt für die Philippinen ins Leben gerufen, das KTEP, Kressbronn-Toril-Education-Projekt.

Das verhalf nicht nur vielen jungen Philippinos aus der ländlichen Umgebung der Stadt Toril zu einer guten Ausbildung und damit verbunden einem guten Job, das KTEP ist auch federführend im Brunnenbau.

Das Geld für mehr als 200 Brunnen haben die Kugels mittlerweile zusammengetragen und an allen Wasserstellen steht ein großes Schild, das auf die Spender hinweist. Im Falle des Landfrauenverbands Zollernalb ist es die Burg, die die Wohltäterinnen und ihre Region repräsentiert.

Ende April hielt Kugel einen Vortrag vor den Landfrauen des Zollernalbkreises, berichtete über die Armut, die Chancen und Schwierigkeiten denen sich die Bewohner des Inselstaates oft gegenüber sehen.

Er bestätigte: Es sind vor allem die Frauen, die das Wasser über große Strecken herbeitragen müssen.

In Santo Nino Silka hat sich das im August geändert, dank des Spendenschecks der Landfrauen des Zollernalbkreises. Es waren 1240 Euro, die die Landfrauen den Kugels nach dem Vortrag mit auf den Weg gaben.

Fertiggestellt wurde der Brunnen im August. Er versorgt nun rund 500 Menschen mit Wasser. Die Dorfbewohner sind dankbar und haben den Landfrauen bereits einen bewegenden Brief geschrieben. Darin wünschen sie den Spenderinnen Gottes Segen und "immerwährendes Glück im Leben".