So soll das neue Pflegeheim in Engstlatt aussehen. Unter den Anliegern formiert sich Widerstand. Grafik: Architekturbüro Arndt

Anlieger formulieren zahlreiche Bedenken. Reicht Straße für höheres Verkehrsaufkommen nicht aus?

Balingen-Engstlatt - Der von Nadia Hoß in Engstlatt ins Auge gefasste Neubau eines Pflegeheims im Gebiet Bol-Hertenwasen stößt auf den Widerstand der dortigen Anlieger. In einem offenen Schreiben an die Balinger Stadtverwaltung und den Gemeinderat, das unserer Zeitung vorliegt, formulieren sie zahlreiche Bedenken.

Wie berichtet, will die Stadtverwaltung nach dem positiven Votum im Engstlatter Ortschaftsrat den Weg für den Neubau und damit den Umzug des von Nadia Hoß in Engstlatt betriebenen Gerhard-Rehm-Pflegehauses frei machen. Dafür muss der bestehende Bebauungsplan geändert werden. Der Umzug wird aufgrund der neuen Landesheimbauverordnung notwendig: Statt wie derzeit noch zum Teil in Doppel- werden die künftigen Bewohner ausschließlich in Einzelzimmern leben. Spätestens im Frühjahr 2018 soll mit dem Neubau begonnen werden.

Die Anlieger, von denen sich einige in Unterschriftenlisten eingetragen haben, halten indes das Vorhaben unter den derzeitigen Bedingungen für falsch. Insbesondere führen sie an, dass die bestehenden Straßen für das mit dem Neubau verbundene, wohl höhere Verkehrsaufkommen nicht ausreichen – vielmehr seien sie schon jetzt überlastet, besonders die Straße unter den Bahngleisen als zentrale Zufahrt. Zudem führen sie an, dass sich mit dem Bau des Pflegeheims wohl auch die Parksituation für die Anwohner erheblich verschlechtern würde. Und die Anlieger äußern Bedenken hinsichtlich des Brandschutzes und der Evakuierungsmöglichkeiten der Einrichtung: Diese seien aufgrund der erheblich eingeschränkten Zufahrtsmöglichkeit wohl nicht gegeben.

Der Technische Ausschuss des Gemeinderats berät am heutigen Mittwoch, 12. Juli (17 Uhr, Rathaus), über die Aufstellung des Bebauungsplans. Üblicherweise werden im Rahmen dieses Verfahrens Bedenken und Anregungen behandelt. Die Anlieger in Engstlatt fühlen sich indes durch den raschen Zeitplan – im Mai wurde das Vorhaben im Ortschaftsrat behandelt, sie selbst seien bisher nicht direkt informiert worden – überrascht.