Nach einem Bombenfund in Osnabrück ist die Kampfmittelbeseitigung im Einsatz. Foto: Gentsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Kampfmittelbeseitigung: Andreas König macht die Arbeit bei der Bundeswehr Spaß / Ständig neue Herausforderungen

Eine besondere Arbeit im Ausland verrichtet der 40-jährige Kampfmittelbeseitiger Andreas König (Name aus Datenschutzgründen geändert). Er arbeitet bei der Bundeswehr, und ihm macht dieser Beruf Spaß.

Es ist abwechslungsreich und für ihn nicht so langweilig wie in einem Büro zu sitzen.

König findet, dass Vielseitigkeit, Vielschichtigkeit und ständig neue Herausforderungen die großen Unterschiede zu den meisten anderen Berufen ausmachen. Er meint, dass nicht jeder für diesen Beruf geeignet sei, da psychische und körperliche Belastungen zu bewältigen seien.

Ein Beispiel wäre hier der Mindestschutz im Einsatz, der um die 25 Kilogramm wiegt. Für Kampfmittelbeseitiger kommt unter Umständen auch der Splitterschutzanzug mit knapp 40 Kilo zum Einsatz.

Die derzeitigen Einsatzgebiete der Bundeswehr sind in Regionen mit besonderen klimatischen Bedingungen – meist "heiß" oder "heißfeucht", also über 35 Grad Celsius.

Im Außendienst zu arbeiten, wenn man älter als 50 ist, ist schwer vorstellbar. Dann kann nur noch eine Beschäftigung im Innendienst angestrebt werden.

"Nach mehreren Einsätzen in unterschiedlichen Krisenregionen denke ich über gewisse Dinge und über das Leben anders", sagt König. Es verändere einen vor allem in der Wahrnehmung gewisser "Problemchen". Was man früher noch als wichtig erachtet habe, sei nur noch eine Randnotiz wert.

Ob der Krieg in den Medien anders dargestellt wird als er in Wirklichkeit ist? Ja, auf jeden Fall, sagt König. Vieles werde entweder gar nicht gezeigt oder übertrieben dargestellt. Zum einen bekomme man live vor Ort wesentlich mehr mit, zum anderen sei das mediale Interesse gefühlt ziemlich kurzfristig.

König erklärt auch, wieso es nicht so viele Frauen in diesem Beruf gibt. Frauen dürfen erst seit 2003 in allen Bereichen der Bundeswehr eingesetzt werden, davor war für sie ausschließlich eine Einstellung im medizinischen Bereich möglich.

Es werden viele Maßnahmen ergriffen, um mehr Frauen in der Bundeswehr zu beschäftigen, jedoch steigen die Zahlen nur sehr langsam. Für Frauen gibt es einige Vorteile, zum Beispiel werden sie bei den sportlichen Leistungen weniger streng bewertet.

Alles in allem sei König sehr glücklich mit seinem Beruf, natürlich gebe es auch hier negative Seiten, aber für ihn überwiegen die positiven deutlich, und er meint, dass er nach knapp 20 Jahren bisher noch keinen Tag bereut habe.

Die Autorinnen sind Schülerinnen der Klasse 8b am Progymnasium Rosenfeld.