Schulbus vor dem Schulzentrum Haigerloch: Das Verkehrsamt des Landkreises stellt am kommenden Montag die aktuelle Entwicklung in der Schülerbeförderung vor. Archiv-Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Entwicklung in der Schülerbeförderung ist am Montag Thema im Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik

Von Gert Ungureanu

Zollernalbkreis. 8563 Schüler haben im Zollernalbkreis im vergangenen Jahr öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch genommen. Die Schülerbeförderung ist Thema im Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik am Montag, 9. März, ab 17 Uhr im Balinger Landratsamt.

Die Schülerzahlen sind im Zollernalbkreis im laufenden Schuljahr um 2,7 Prozent zurückgegangen. Deutlich zugelegt haben nur die Gemeinschaftsschulen (plus 119 Prozent), und eine geringe Zunahme (2,5 Prozent) verzeichnen die Berufsschulen in Vollzeit.

Am meisten haben die Haupt- und Werkrealschulen verloren. Nach Angaben der Kreisverwaltung hatten diese Schulen um 11,2 Prozent weniger Schüler als im Jahr davor. Entsprechend hat sich auch die Zahl der Schülermonatskarten entwickelt: Sie geht seit dem Schuljahr 2003/2004 konstant zurück. Das Verkehrsamt des Landkreises geht im laufenden Schuljahr von einem Rückgang um 1,16 Prozent aus.

Laut einer Modellrechnung des Statistischen Landesamts sei von einem weiteren leichten Rückgang bis zum Schuljahr 2020/2021 auszugehen. Der demografische Wandel macht sich auch im Zollernalbkreis bei allen Schularten bemerkbar: Bei Grundschulen prognostiziert das Landesamt einen Rückgang um 19,7 Prozent, bei Haupt- und Werkrealschulen um 30 Prozent, bei Realschulen um 24,4 Prozent, bei Gymnasien um 32,7 Prozent und bei Berufsschulen um 17 Prozent.

Das Staatliche Schulamt hat in dem Zusammenhang einige Veränderungen angekündigt: In Winterlingen ist die Werkrealschule gefährdet, die Werkrealschulen aus Ebingen und Onstmettingen werden zusammengeführt, an der Grundschule Heiligenzimmern/Isingen muss ein Standort geschlossen werden, der Schulbezirk Schörzingen wird in Richtung Ratshausen und Hausen am Tann erweitert, in Bisingen ist die Werkrealschule gefährdet, in Burladingen wird ein Schulverbund Grundschule/Werkrealschule/Realschule eingerichtet, in Haigerloch ein Verbund Realschule/Werkrealschule, und an der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg müssen die Schüler ab Klasse sieben ab dem kommenden Schuljahr in Rosenfeld im Gebäude der bisherigen Werkrealschule zur Schule gehen.

Einerseits bedeutet das, dass – wie im Fall der Gemeinschaftsschule Kleiner Heuberg – Schüler aus Geislingen nach Rosenfeld befördert werden müssen, andererseits werden aufgrund der freien Schulwahl auch neue ÖPNV-Verbindungen gewünscht, sogar kreisübergreifend. Hier müsse im Einzelfall gewichtet werden, ab welcher Größenordnung ein "Bedürfnis" durch den ÖPNV zu befriedigen sei. Der Landkreis unterstütze die Schülerbeförderung, heißt es in den Sitzungsunterlagen: Allein im vergangenen Schuljahr wurde ein Zuschuss von 117 000 Euro benötigt.