Helmut Reitemann hat sich beim Spatensitch ins Führerhaus des Baggers gesetzt. Die anderen Teilnehmer graben noch auf die traditionelle Art. Foto: Hauser

Verkehrsteilnehmer müssen sich auf Sperrungen und Umleitungen gefasst machen. Wetter "unsichere Komponente".

Balingen-Weilstetten - Behinderungen und Sperrungen werden nicht zu vermeiden sein, dennoch ist die Freude groß: Nach jahrelangen Planungen haben am Mittwoch die Arbeiten für die Nordwestumfahrung Weilstetten begonnen.

Der Zeitplan sieht zunächst den Bau der Zufahrt zur Erddeponie sowie den Bau einer Brücke über den Hühnerbach vor. Ab Januar sollen die Kanalbaumaßnahmen und der Kreisverkehr folgen, danach die Abschleifung auf Höhe der Einfahrt zum Gewerbegebiet Rote Länder. "Ende 2018 soll die Maßnahme abgeschlossen sein", stellte der Geschäftsführer der ausführenden Firma Meyer aus Villingen-Schwenningen, Willi Meyer, in Aussicht – wenngleich er festhielt, dass das Wetter eine "unsichere Komponente" sei.

Tiefbauamtsleiter Eduard Köhler wies beim offiziellen Spatenstich darauf hin, dass Nutzer für vier Monaten die Erddeponie nur noch eingeschränkt anfahren und, über einen Behelfsweg, wieder verlassen können. Zudem sei Weilstetten in diesem Zeitraum nur von Balingen aus zu erreichen und nicht mehr über die Abfahrt von der B 463. Dies bringe mit sich, dass eine Umleitung durch Frommern ausgeschildert werde.

"Die Bauarbeiten werden auch Auswirkungen auf Endingen haben", erläuterte Köhler weiter. So müsse in diesem Ortsteil mit einem höheren Verkehrsaufkommen gerechnet werden, sobald die Arbeiten auf Höhe Rote Länder beginnen. "Komplette Sperrungen sollen aber auf wenige Tage beschränkt bleiben", betonte Köhler.

In diesem Zusammenhang hielt Weilstettens Ortsvorsteher Wolfgang Schneider fest, dass er bei den Bewohnern um Verständnis für die Behinderungen werben. Sie werden es sicher aufbringen, denn mit der Nordwestumfahrung werde sich in lärm- und verkehrstechnischer Hinsicht einiges verbessern.

Er freute sich ebenso wie Oberbürgermeister Helmut Reitemann über den Baubeginn, wobei letzterer betonte, dass sowohl die Stadt als auch Weilstetten dieses Vorhaben schon lange "auf ihrer Agenda" hatten. Aber es habe geklärt werden müssen, wann Geld für das Vorhaben vorhanden ist, wann Zuschüsse fließen und bis wann die Grundstücke im Besitz der Stadt sind.

Nach langem Hin und Her und vielen Gesprächen mit dem Regierungspräsidium – "die Zusammenarbeit hat gut funktioniert" – werde in absehbarer Zeit die Anker-Kreuzung entschärft. Dort habe es viele Unfälle gegeben, und sei es immer wieder zu Staus gekommen. "Wir hätten die Maßnahme gerne noch etwas hinausgeschoben", erinnerte Reitemann. Doch mit der Zuschusszusage sei die Bedingung verknüpft, dass die Maßnahme, die 2019 "erledigt und abgerechnet ist".