Bildung: Berufliche Kreisschulen stellen am Infotag ihre Bildungsangebote vor, und der Ansturm ist groß

Eine Infrarotlampe, die einen Propeller antreibt, ein Fatbike mit Elektromotor, Elektroautos sowie jede Menge Computer-Software und Technik: Die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule hat am Freitag zum Infotag eingeladen.

Balingen. Hauptsächlich Schüler, die in diesem Jahr eine Real- oder Werkrealschule verlassen, sind gekommen, aber auch einige Haupt- und Gemeinschaftsschüler und ein paar Gymnasiasten von allgemeinbildenden Gymnasien, die gerne ans TG wechseln wollen.

Vor allem das Letztere sei stark gefragt, sagt Fachlehrerin Ines Mayer, die auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist: Die Zwölftklässler der Fachrichtungen Mechatronik, Gestaltungs- und Medientechnik, Informationstechnik und Umwelttechnik stellten ihre Projekte in den Bereichen Ökologie und Umweltverschmutzung, alternative Energien, Heiz- und Brennwerttechnik sowie Elektromobilität vor. Patrick Bauser erklärte, wie das Elektrofahrrad mit den fetten Reifen funktioniert, und Simon Egger zeigte selbstfahrende Autos, die er programmiert hat. Fachlehrer Markus Butz erklärte ein spezielles Projekt mit einer elektrischen Autorennbahn. Dieses solle verdeutlichen, wie viel Strom ein Spielzeug im Stand-by-Betrieb verbraucht.

Derweil gab es in den Berufsschulklassen "gläsernen Unterricht", und es wurde über die klassische duale Ausbildung informiert. Im Foyer zauberten angehende Friseurinnen stylische Frisuren und Make-up – auch anhand einer an der Uni Braunschweig entwickelten speziellen Software: Mit einem Tablet wird das Gesicht abfotografiert, und je nach Gesichtsform wird die passende Frisur vorgeschlagen.

Gerhard Seifried erläuterte, wie die Simulation funktioniert – und warum es wichtig ist, damit arbeiten zu können: Das Programm sei ein "As im Ärmel", wenn man sich bei einem namhaften Arbeitgeber bewerbe, sagt der wissenschaftliche Lehrer.

Auch die angehenden Zimmerleute, Moderschneiderinnen und Kfz-Techniker stellten ihre Berufe vor, und an einem Infostand konnte gezielt nach dem ein oder anderen Ausbildungsweg gefragt werden. Die Meisten, die an diesem Tag gekommen seien, hätten konkrete Vorstellungen davon, was sie später einmal machen wollten, sagt Ines Mayer.

Egal wie ihre Entscheidung ausfällt – es geht danach stets weiter. Das Motto lautet nämlich: "Kein Abschluss ohne Anschluss". Die beruflichen Schulen haben das am Infotag, deutlich gemacht. Die Durchlässigkeit des Schulsystems wird vor allem durch die beruflichen Schulen und technischen Gymnasien ermöglicht. Vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur oder zum staatlich geprüften Techniker können an den fünf Kreisschulen an drei Standorten alle Bildungsabschlüsse erworben werden.