Zollernalb ist multikulturell: 16 000 Ausländer aus mehr als 80 Nationen leben dort / Teilhabe-Projekte im Blick

Zollernalbkreis. Die Zollernalb ist multinational und interkulturell: 16 000 Ausländer aus mehr als 80 Nationen leben dort. Bei einem Fachtag im Landratsamt ging es um Projekte, die Menschen mit Migrationshintergrund die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben leichter machen.

Nach Angaben von Sozial- und Rechtsdezernent Eberhard Wiget liegen insbesondere Schömberg, Albstadt und Hechingen mit einem Ausländeranteil von mehr als zwölf Prozent deutlich über dem kreisweiten Durchschnitt. Wiget betonte auch, dass die Verschiedenartigkeit der Menschen als Chance gesehen werden müsse und die brach liegenden Potenziale angemessen genutzt werden sollten.

Jutta Goltz stellte im Auftrag der Netzwerke für Bildungspartner, einer Initiative des Ministeriums für Integration Baden-Württemberg, die Ziele des Vereins vor. Hauptanliegen sei es, die Bildungschancen junger Migranten zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen und den Eltern mit Migrationshintergrund zu stärken.

Das Projekt "Sprachvermittler – Damit wir uns verstehen" wurde von Lilli Oster vom Caritas-Zentrum Albstadt vorgestellt. Ehrenamtliche interkulturelle Sprachvermittler unterstützen Menschen mit Migrationshintergrund dabei, Sprachbarrieren zu überwinden und Missverständnisse aus der Welt zu schaffen.

Uschi Groß vom Jugendförderverein Zollernalbkreis stellte das "JUMI", ein Netzwerk für Jugend, Migration und Integration in Balingen, vor. Um Jugendlichen mit Migrationshintergrund bessere Chancen zu ermöglichen, werden hier die Einrichtungen und Angebote vernetzt. Außerdem können Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen über dieses Netzwerk in Kontakt treten. Das Forum "Familie in Schömberg", das durch das Landratsamt Zollernalbkreis initiiert wird, bietet interkulturelle Angebote für Kinder, Eltern und Jugendliche.

Um den zahlreichen Besuchern des Fachtags einen Eindruck zu vermitteln, stellte Brunhild Schmidt, Mitarbeiterin des Jugendamts, einige Angebote vor, darunter den interkulturellen Elterntreff.

Galina Lerner berichtete über das Reutlinger Integrations- und Bildungszentrum "dialog", Lothar Wegner über das Projekt "Interkulturell denken – lokal handeln!" der Aktion Jugendschutz.

Ute Sauter vom Landratsamt des Zollernalbkreises stellte die Stabsstelle Integration vor und gab einen kurzen Überblick über die Fördermöglichkeiten in der neuen Verwaltungsvorschrift der Landesregierung zur Stärkung der interkulturellen Entwicklung. Gleichzeitig forderte sie dazu auf, das Programm entsprechend zu nutzen.

Die Veranstaltung, an der Vertreter der Städte, Schulen, Kirchen und Migrantenorganisationen teilnahmen, wurde mit zweisprachigen Liedern der osteuropäischen Frauengruppe "Hoffnung" und einer Hip-Hop-Aufführung der Tanzschule Attitude abgerundet.