Das Zollernalb-Klinikum hat im vergangenen Jahr mehr Verlust gemacht als 2015 – trotz höherer Belegzahlen und Mehreinnahmen. Foto: Maier

Krankenhäuser haben höhere Kosten trotz Mehreinnahmen. Verlustausgleich und Zuschuss beschlossen.

Zollernalbkreis - Ein Jahresverlust von 5,8 Millionen Euro und eine weitere Million für die Aktualisierung der Medizintechnik: Das Zollernalb-Klinikum ist dem Landkreis, wie FWV-Kreisrat Hubert Schiele formulierte, "lieb und teuer". Der Kreistag hat am Montagabend den Verlustausgleich und den Zuschuss mehrheitlich beschlossen.

Davor hatte Klinik-Geschäftsführer Manfred Heinzler die aktuelle Entwicklung dargestellt. Insgesamt hatte das Klinikum in den Jahren 2011 bis 2016 trotz immer höherer Fallzahlen und Einsparungen regelmäßig Verluste zwischen vier und sechs Millionen Euro verbucht. Aber die schlechten Ergebnisse seien, wie Heinzler erklärte, vor allem auf die schlechten Rahmenbedingungen. Allein durch den Landesbasisfallwert würden im Klinik-Etat 400 000 Euro fehlen. Die weiterhin anfallenden Fehlbeträge die Entwicklung beeinträchtigen. Insgesamt liege man um eine Million Euro unter dem, was erreicht werden sollte.

Lothar Mennig (FWV), Hans-Martin Haller (SPD) und Hubert Schiele (FWV) monierten, dass es mit den 6,8 Millionen, über die an diesem Abend entschieden werde, noch lange nicht getan sei. Hinzu kämen die Ausgaben im Bereich der Immobilien der Kreiskliniken und Ersatzbeschaffungen. Künftig sollte der Gesamtverlust dargestellt werden. "Das Licht am Ende des Tunnels ist immer weiter weg", sagte Mennig. Auch dass die Geschäftsführer-Stelle innerhalb von kürzester Zeit viermal nachbesetzt werden musste, sei nicht hilfreich gewesen.

Anton Reger (CDU) forderte, in Sachen Zentralklinikum "Dampf in die Sache" zu bringen und eine rasche Entscheidung herbeizuführen. In der Übergangszeit gelte es, am Standort Albstadt leistungsfähig zu bleiben.

Elmar Maute (SPD) betonte, dass es die Defizite, die auf die Landesbasisfallwerte zurückzuführen sind, auch durch ein Zentralklinikum nicht ändern würden – außer, man plane einen Personalabbau. Insgesamt sei das Ergebnis 2016 positiv.

Landrat Pauli verwies darauf, dass die Situation in anderen Landkreisen nicht besser sei. Er selbst habe großen Respekt vor den Leistungen der Klinik-Mitarbeiter.