Rückenwind für den HBW: Die Fans stehen hinter den Handballern. Der Kreistag ist, was die Hallenpläne angeht, etwas zurückhaltender. Foto: Maier

Kreistag verweigert vorbehaltlose Förderzusage. Handball-Bundesligist muss informell nachbessern.

Balingen - Nach dem aus sportlicher Sicht desaströsen Wochenende hat für den HBW auch die neue Woche durchwachsen begonnen. Der Kreistag legte zwar ein Bekenntnis zu den Bundesliga-Handballern und deren Plan für eine neue Großsporthalle ab – dieses fiel aber nicht so vorbehaltlos aus wie erhofft.

Was sich Präsident Arne Stumpp, Geschäftsführer Wolfgang Strobel und Hans Schreyeck gewünscht hätten, wäre eine klare Zusage gewesen, dass sich der Zollernalbkreis mit einer siebenstelligen Summe an den Kosten einer neuen, größeren, erstligatauglichen Handball-Arena beteiligt: 15 Millionen soll sie kosten; davon würden, wenn es nach dem HBW ginge, die Stadt Balingen, der Landkreis und ein noch unbekannter Namensgeber die Hälfte zahlen – das Land bleibt außen vor; es hat auf die Avancen des HBW nicht reagiert.

Als Summen stehen 3,75 Millionen Euro für Balingen und 2,25 Millionen für den Kreis im Raum; im Falle des Taufpaten ist an 1,5 Millionen gedacht – Ratenzahlung, gestreckt über 15 Jahre, wäre auch eine Option. 7,5 Millionen Euro will der HBW selber schultern; kalkulatorisch hätte die Halle nach 15 Euro noch eine Restschuld von von fünf Millionen Euro.

2,25 Millionen Euro – auch die definitiv wohlwollende Kreisverwaltung hatte die Zahl nicht ihren Beschlussvorschlag aufgenommen, aber immerhin eine "namhafte Summe" in Aussicht gestellt. Außerdem sagte sie den Kreisräten zu, im weiteren Verlauf des Projekts noch offene Fragen, etwa zu Nutzungsrechten, Steuer, Eigentumstitel und was der Dinge mehr sind, zu klären.

Das leuchtete vor allem den Christdemokraten nicht ein: Heinrich Götz war grundsätzlich gegen eine Förderung – "wir machen ein Fass auf" – ; Dörte Conradi vertrat den Mehrrheitsstandpunkt, dass die Beschlussreihenfolge geändert werden müsse: erst prüfen, dann versprechen! Heiko Lebherz (CDU) und Andreas Hauser (Linke) erinnerten daran, wieviele Bitten von Beratungsstellen und Kleinstbühnen um "läppische Beträge" schon abgeschmettert wurden. "Das nächste Mal sollten wir uns daran erinnern!"

Die drei HBW-Vertreter hatten mit diesem Gegenwind offenbar nicht gerechnet und wirkten ratlos. Ein Investorenmodell, das der Verein erwogen hatte, hat sich aus finaziellen und rechtlichen Gründen zerschlagen; man bräuchte dringend feste Zusagen von Sponsoren, um dem Stein ins Rollen zu bringen, aber offensichtlich kommt man nicht vom Fleck. "Wir drehen uns im Kreis", bekannte Arne Stumpp, und Hans Schreyeck wurde noch deutlicher. "Wir wissen nicht, ob wir weitermachen können." Was langfristig das Ende aller Bundesligaambitionen bedeuten würde.

Am Ende votierte der Kreistag mehrheitlich für die von Conradi propagierte "gedrehte" Beschlussversion. Alle Rahmenbedingungen stimmen, danach wird die Förderung zugesagt. Die drei vom HBW hatten sich etwas mehr erhofft – am Dienstagabend sind sie im Balinger Gemeinderat und hätten dort gerne mit Rückenwind von Seiten des Landkreise vorgesprochen.