Wird der Bua (Christoph Fälbl) der Gailtalerin (Klaus Eberhartinger) widerstehen? Nein, natürlich nicht. Foto: Maier

"Der Watzmann – Das Original" war am Montagabend in der Balinger Messehalle. Publikum lässt sich von Akteuren mitreißen.

Balingen - Aufi oder nit aufi – das war mal wieder die Frage. Und natürlich kann der Bua der Verführung nicht widerstehen – und stürzt ab. Traurig ist das Ende, doch davor boten Musiker, Schauspieler und Tänzer eine tolle Show beim "Watzmann – das Original".Wolfgang Ambros und seine Band, Joesi Prokopetz als Vater und Knecht, Christoph Fälbl als Bua und Knecht sowie und Klaus Eberhartinger als "Gailtalerin" agieren vor einem Publikum, das sich von ihnen vom "Wie schallt’s von der Höh’?" an gerne mitnehmen lässt. Die 1800 Besucher singen und schunkeln nicht nur, sondern schmettern auch das Echo zum "Holleroöhdulliah" des Vaters, und zwar so ein schönes Echo, wie es der Bua noch niemals zuvor gehört hat, wie er zur Freude der Besucher steif und fest behauptet. Und die Gäste rufen "Grüß Di", nachdem ihnen die Gailtalerin nach ihrem triumphalen Einmarsch ein freundliches "Grüß Euch" geboten hat.

Gebannt verfolgt das Publikum das Geschehen auf der Bühne: weil der Watzmann im Hintergrund immer wieder in den unterschiedlichsten Farben leuchtet, ständig flotte Tänzer und Tänzerinnen auftreten und sogar eine barbusigen Schönheit sich zum Schluss des ersten Teils am Fuße des Berges verführerisch räkelt.

In die im breiten Dialekt geführten Dialoge lassen die Akteure unter anderem "Yes we scan" oder "Bunga Bunga" einfließen, was ebenso zur Heiterkeit beiträgt wie das Aufnehmen aktueller Themen in das inzwischen über 40 Jahre alte Alpenmusical. Da taucht ein iphone 6 auf, mit dem man alles kann, nur nicht telefonieren, da darf nirgendwo mehr geraucht werden, "außer bei uns in Österreich".

Wolfgang Ambros führt als Erzähler und einer markanten, rauchigen Stimme durch die Handlung und begeistert mit seinen Bandkollegen bei den Musikparts, so dass der "Watzmann" zum Erlebnis wird – zwar alt bekannt, doch immer wieder neu.