Hat ausgebrachte Gülle für den unangenehmen Geruch in und rund um Balingen gesorgt? (Symbolfoto) Foto: dpa

Unangenehmer Geruch vermiest lauen Herbstabend. Laut Landratsamt höchstwahrscheinlich Gülle.

Balingen - Den für diese Jahreszeit sehr lauen Herbstabend wollten am Montag einige Balinger im Freien ausklingen lassen - und schraken jäh auf: Ein unangenehmer Gestank lag über Innenstadt und Ortsteilen, der viele wieder ins Innere trieb.

Los ging es gegen 18 Uhr mit einem leichten Geruch nach Gülle, ehe der "Duft" gegen 19 Uhr seinen Höhepunkt erreichte. Das bestätigen auch zahlreiche Kommentatoren auf unserer Facebookseite Schwarzwälder Bote Balingen. Von "Fischgestank" ist da die Rede, von "Verwesung" und von "Bahnhofs-WC". Ob Gülle, Abwasser oder Müll - alles jedoch nur Spekulationen.

Was aber war die Ursache für den Geruch? Wahrgenommen wurde er jedenfalls von vielen - auch von der Polizei. Beim Balinger Polizeirevier war zu erfahren, dass Anrufe von besorgten Bürgern eingegangen seien. Diese haben die Polizisten jedoch an die Stadtverwaltung verwiesen.

Nachfragen beim Ordnungsamt konnte Jürgen Luppold, Pressesprecher der Stadt Balingen, bestätigen. Er fügte hinzu, dass der Gestank auch am Dienstagmorgen noch zu riechen war, zumindest "in den südlichen Ortsteilen bei Roßwangen und Endingen". Leser aus Schömberg und Rottweil-Neukirch berichten indessen, ihn ebenfalls wahrgenommen zu haben.

Auch beim Landratsamt gingen mehrere Anfragen aus der Bürgerschaft ein. Und dort wurden auch nähere Angaben zur Herkunft gemacht. "Der unangenehme Geruch steht höchstwahrscheinlich in Zusammenhang mit dem Ausbringen von Gülle durch einen Landwirt aus der Raumschaft", heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Die Behörde hat die Beprobung und Untersuchung des ausgebrachten Materials sowohl auf den Feldern als auch auf der Hofstelle veranlasst.

Eine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung besteht laut Angaben des Landratsamts nicht. Aber warum war der Geruch so stark - immerhin sind die Bewohner von Balingen und Ortsteilen an "normale" Landluft gewöhnt? Dazu wollte die Behörde vorerst keine Angaben machen. "Dies ist Bestandteil der laufenden Untersuchung", heißt es von offizieller Stelle.