Marc Pettenkofer zeigt es an: "Ich war’s." Mit einer feinen Einzelleistung besorgte der Balinger Youngster den 1:1-Ausgleich der TSG gegen den SGV Freiberg. Foto: Kara

Oberliga: Balingen holt 1:1-Unentschieden gegen spielstarken SGV Freiberg. Mit Trainerstimmen.

TSG Balingen – SGV Freiberg 1:1 (1:1). Ein leistungsgerechtes 1:1-Unentschieden erzielten die Oberliga-Fußballer der TSG Balingen im Heimspiel gegen die spielstarken Gäste vom SGV Freiberg. Mit der Punkteteilung festigte die TSG Rang vier, während Freiberg nun schon seit sechs Spielen ohne Sieg ist.

Den besseren Start in die Partie fand die TSG, die bereits in der ersten Minute ihre erste gute Gelegenheit verzeichnete: Nach einer Ecke von Turan Sahin kam Jörg Schreyeck zum Kopfball und prüfte SGV-Torhüter Henning Bortel. Drei Minuten später spielte Lukas Foelsch nach rechts zu Sahin, der passte den Ball scharf vors Tor, wo Andreas Kohle knapp verpasste. Und weiter ging’s mit den Gastgebern. Wieder brachte Sahin den Ball in den Strafraum zu Schreyeck, der legte zurück auf Foelsch und der scheiterte mit seinem Schuss aus 16 Metern an Goalie Bortel (6.).

Aber auch die Gäste spielten gefährlich nach vorne. So wie in der neunten Minute, als Streli Mamba im Balinger Strafraum durchsetzte und aus spitzem Winkel zum Abschluss kam, doch TSG-Torhüter Julian Hauser parierte klasse zur Ecke (9.). Zwei Minuten später bejubelte Freiberg die 1:0-Führung, als Demir Januzi den Ball aus 25 Metern in den Strafraum chippte, Manuel Pflumm den Ball unterlief und dahinter Spetim Muzliukay nur noch einzuschieben brauchte.

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch; beide Mannschaften suchten den Weg nach vorne und erspielten sich gute Möglichkeiten. Sahin probierte es nach eine Flanke von Sascha Eisele mit einem Drehschuss, der jedoch zur Beute von Bortel wurde (19.), und im Gegenzug spielten die Gäste einen langen Ball auf Marius Kunde, der auch ankam, da sich Pflumm und Kai Mundt gegenseitig behinderten. Doch Kaan Akkaya klärte gegen den Freiberger Angreifer.

Dafür durften sich wenig später die Balinger Anhänger freuen, als Jonas Wiest einen Diagonalpass an die Strafraumgrenze schlug zu Marc Pettenkofer. Der legte sich das Leder mit dem Kopf vor, setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und zog trocken ab in die lange Ecke: 1:1!

Drei Minuten später hätten die Hausherren gar in Führung gehen können, doch Kohle verpasste vor dem Tor eine Sahin-Hereingabe nur um Haaresbreite. Pech hatten die Gastgeber in der 36. Minute, als sich Wiest auf der linken Seite gegen Sebastian Bortel den Ball erkämpfte und es mit einem feinen Schlenzer über den Freiberger Goalie probierte. Der Ball landete an der Latte und am Pfosten und sprang dann ins Feld zurück.

Da auf der anderen Seite Hakan Kutlu im Balinger Keeper Hauser seinen Meister fand, ging es mit dem 1:1 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel änderte TSG ihre Taktik. Anstatt weiter den offenen Schlagabtausch zu suchen, ließen die Eyachstädter nun die Gäste spielen und lauerten auf Konter. Freiberg bestimmte nun das Spiel, kombinierte gefällig und erspielte sich auch Chancen. So verfehlte Muzliukay mit seiner Direktabnahme nach einer Flanke von Shaban Ismaili knapp das Ziel (51.). Aber auch die Hausherren kamen zu ihren Gelegenheiten. Nach einer Sahin-Ecke kam Pflumm frei zum Kopfball, köpfte aber Bortel genau in die Arme (54.). Wenig später erkämpfte sich Kohle den Ball an der Außenlinie, marschierte Richtung Tor, legte sich dann aber den Ball etwas zu weit vor.

Auf der Gegenseite prüfte Mamba mit seinem Schuss Goalie Hauser, der Sieger blieb und zur Ecke parierte. Balingens Torhüter war es auch, der die nächste Chance der TSG einleitete: sein weiter Abschlag landete auf der rechten Seite bei Wiest, der vors Tor flankte, wo Kohle per Kopf knapp das Ziel verfehlte (60.). Der Balinger Stürmer war es auch, der nach 71 Minuten nach einer Sahin-Flanke übers Tor köpfte.

In der Schlussphase machte Freiberg noch einmal mächtig Druck und setzte die Balinger Defensive unter Stress. Doch Muzliukay schoss nach einer Ecke aus elf Metern knapp am Tor vorbei (79.), und als die Gastgeber nach einer Standardsituation nicht klären konnte, kam Jeremias Lorch aus guter Position zum Abschluss. Aber sein Schuss wurde noch abgefälscht und landete so über dem Tor (84.). So blieb es am Ende bei der Punkteteilung.

Statistik:

TSG Balingen: Hauser; Eisele (20. Krauß), Akkaya (75. Grathwol), Mundt, Pflumm, Schreyeck, Foelsch, Pettenkofer, Kohle (79. Madegwa), Wiest, Sahin.

SGV Freiberg: H. Bortel; Jung, Ismaili, Muzliukay, Kutlu, Januzi, Zagaria (89. Dannhäußer), Kunde (75. Joas), Mamba (82. Grellmann). S. Bortel, Lorch. Tore: 0:1 Muzliukay (11.), 1:1 Pettenkofer (20.).

Schiedsrichter: Andreas Klopfer (Emmendingen).

Trainerstimmen:

Matthias Zahn (TSG Balingen): "Wir sind mit Freiberg auf die bisher stärkste Mannschaft in dieser Runde getroffen. Wir haben zwar schon das eine oder andere Spiel verloren, dennoch glaube ich, dass von der Spielanlage und den individuellen Spielern her, war das bisher das Beste war, was ich in der Liga gesehen habe. Insofern könnte man meinen, dass wir mit dem Punkt zufrieden sind. Aber so kurz nach einem Heimspiel kann man sich nicht so richtig freuen über nur einen Punkt. Wir hätten den Sieg heraus schießen können, wenn wir uns nicht phasenweise auf einen Schlagabtausch eingelassen hätten in der ersten Halbzeit. Dadurch hatten wir zu oft zu viele Leute vor dem Ball. Das war schwer auszubügeln, wir haben es aber gottseidank meistens irgendwie hinbekommen. In der zweiten Halbzeit, wo wir viel weniger für das Spiel gemacht haben, da hatten wir qualitativ gute Möglichkeiten. Wenn wir noch etwas abgezockter gewesen wären, und Freiberg hätten schon im ersten Durchgang machen lassen, dann hätten wir pro Halbzeit unsere drei, vier Konterchancen bekommen. Und mit der Anzahl der Chancen steigt auch die Möglichkeit, dass man eine verwertet. Das 1:1 zur Pause war okay. Wir wollten dann den Gegner sich auspowern lassen und unsere Nadelstiche setzen. Aber die sind nicht so gekommen. So ist es bei einem Punkt geblieben."

Ramon Gehrmann (SGV Freiberg): "Wir hatten etwas Probleme, um in die Partie zu finden. Denn wir sind nach jetzt sechs Spielen ohne Sieg etwas verunsichert. Deshalb können wir mit dem Unentschieden weniger gut leben als Balingen. Nach zehn Minuten hat meine Mannschaft das Heft in die Hand genommen und das 1:0 erzielt. Dennoch konnten wir diese Grundnervosität niemals ablegen. Wir hatten gute Spieleröffnungen und Laufwege, aber der Pass in die Tiefe hat gefehlt. In Balingen kassiert man zwei Arten von Toren; entweder durch Konter oder Standards. Bezeichnenderweise war das 1:1 ein Konter. In der zweiten Halbzeit sah es so aus, als hätte Balingen eine englische Woche gehabt. Die TSG hat nicht mehr viel für das Spiel getan, sondern nur noch auf Konter gewartet und lange Bälle geschlagen, die auch immer gefährlich waren. In Balingen einen Punkt zu holen ist gut, aber in unserer jetzigen Situation einfach zu wenig."