Willkommen im Au-Stadion: Die Fußballer der TSG Balingen grüßen die Zuschauer. Zum Spiel gegen Pforzheim am 2. Mai lädt die TSG Flüchtlinge aus der LEA Meßstetten ein. Foto: Maier

Freier Eintritt für Asylbewerber zu Spiel gegen Pforzheim. Hoffnung auf ein völkerverbindendes Fußballfest.

Balingen - Flüchtlinge willkommen: Zum Oberliga-Heimspiel gegen den SV Kickers Pforzheim am Samstag, 2. Mai, 15.30 Uhr, lädt die TSG Balingen Menschen aus der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Meßstetten ein. Gefeiert werden soll an diesem Tag nach Angaben der TSG ein völkerverbindendes Fußballfest.

Zustandegkommen ist dieses Projekt über den Kontakt der TSG-Verantwortlichen zu Alfred Sauter. Der frühere Soldat ist in der LEA als ehrenamtlicher Helfer aktiv – und als Stützpunkt-, Auswahl- und Vereinstrainer seit jeher fußballaffin. Von der Idee der TSG, den Flüchtlingen ein besonderes Freizeitangebot zu machen, war Sauter begeistert. Speziell bei den immer mittwochs sporttreibenden Asylsuchenden rannte er offene Türen ein.

In der LEA befinden sich außer den Unterkünften eine Kantine, eine Sanitäts-Station, ein Kindergarten, ein Café und eine Kleiderkammer. Außerdem sind die Außenbereiche mit Kinderspielplatz und verschiedenen Sitzecken versehen. Und auch die persönliche Betreuung ist gewährleistet.

Dennoch gestaltet sich speziell die Freizeitgestaltung mitunter schwierig. Hier gibt es Deutschkurse, Tischkicker, Billard oder Tischtennis – und im Außenbereich auch die Möglichkeit zum Fußball- und Basketballspielen. Aber so richtig "raus" kommen die Asylsuchenden in der Regel nicht. Deshalb stellt die Einladung zum TSG-Spiel für viele von ihnen eine ganz besondere Geste dar. Mit dem Balinger Unternehmen Maas, übrigens auch einer der TSG-Unterstützer, wurde ein Bussponsor gefunden.

Vorgesehen ist, dass die Flüchtlinge, die von Alfred Sauter und einem Dolmetscher begleitet werden, freien Eintritt zum Oberliga-Spiel gegen Pforzheim sowie einen kleinen Imbiss erhalten. Als besondere Überraschung plant die TSG Balingen die Übergabe mehrerer Trikotsätze, die in der LEA aufbewahrt und beim Mittwochs-Sport verwendet werden können.

Im Zollernalbkreis ist die Unterstützung seitens der TSG für die Flüchtlinge das erste Projekt dieser Art. So nehme es einen Vorreitercharakter ein, meint die TSG – und will damit zugleich andere Vereine dazu animieren, ähnliches zu tun.

Weit weniger wichtig als die positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ist der TSG Balingen laut Mitteilung der soziale Aspekt: Man möchte sich als guter Gastgeber präsentieren und den Asylsuchenden einen Nachmittag lang die Chance bieten, dass deren Ängste, Nöte und Sorgen beim Fußballschauen in den Hintergrund rücken. Und, so ganz nebenbei, erhoffen sich die Protagonisten auf dem Rasen zusätzliche, wertvolle Unterstützung von den Rängen.