Ein Blasorchester der Extraklasse, das sind "Ernst Hutter & die Egerländer Musikanten. In der Stadthalle haben sie diesen Ruf eindrucksvoll bestätigt. Foto: Edelmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Die Egerländer Musikanten bieten in der ausverkauften Stadthalle einen fulminanten Abend

Das Feuer brennt weiter – das berühmte Blasorchester "Erst Hutter & Die Egerländer Musikanten" machten auf ihrer Jubiläumstour "90-60-30-15" Halt in der Balinger Stadthalle. Im ausverkauften Haus feierten die Fans begeistert mit.

Balingen. Stürmisch war der Auftakt. Denn Tenorhornist Michel Müller warf glatt sein Notenpult um. Beim "Grandioso" schätzte er den Abstand falsch ein und sorgte so für eine Kuriosum. Der musikalische Leiter Ernst Hutter, der auf 30 Jahre Egerländer und 15 Jahre als deren Leiter zurückblickt, nahm dass Publikum mit auf eine musikalische Reise durch sechs Jahrzehnte Egerländer Musikanten. Der Walzer "Rauschende Birken" und die "Fuchsgraben-Polka" gaben die Richtung vor.

Umrahmt wurden die Klassiker von einer Bildershow. Bei Erinnerungen an Wegbegleiter wie Barbara Rosen, Franz Bummerl und Gerald Weinkopf schwelgte das Publikum in vergangenen Zeiten. Das Gesangsduo Katharina Praha und Nick Lorris brachten die Stücke hervorragend zur Geltung. Durch die Musikgeschichte der Egerländer Musikanten führte "Blasmusikdazwischenschwätzer" Edi Graf.

Wie bei den Zuhörern vollzieht sich auch im Orchester ein Generationwechsel. Junge Nachwuchskräfte sitzen neben alten Hasen. Am Bass baute Oswald Windrich mit Peter Laib das massive musikalische Fundament. Die Flügelhornisten Franz Tröster, Helmut Kaszner, Rüdiger Ruf und Martin Hutter sind ebenfalls Meister Ihres Fachs.

Dem stehen Michel Müller, Berthold Schick und Carsten Ebbinghaus mit dem Tenorhorn und Bariton in nichts nach. Wie ein Schweizer Uhrwerk sorgt Stephan Hutter an der kleinen Trommel und am Becken für den richtigen Swing bei Polka und Walzer, den schon Gründer Ernst Mosch, der in diesen Tagen seinen 91. Geburtstag gefeiert hätte, einforderte.

Es groovt auf der Bühne; neben den Bassisten sorgen dafür auch die Posaunisten Johann Kaszner, Gerd Fink und Patrick Raatz. Sie zelebrieren die Polka "Auf der Vogelwiese", die vom Publikum begeistert mitgesungen wird. Das Orchester hat auch eigene Komponisten in ihren Reihen: Eddi Wehrle, Helmut Kaszner und Nick Lorris liefern drei wunderbare Stücke, die sich in die böhmischen Meisterwerke einreihen.

Komplettiert wird der Orchesterklang durch das Klarinettenregister mit Peter Jendal, Michael Müller, Rudi König und Markus Euler. Diesem setzt Jörg Brohm mit seinen reinen Trompetensignalen das i-Tüpfelchen auf.

Ein musikalischer Höhepunkt jagt den nächsten – "Astronautenmarsch", "Wir sind Kinder von der Eger", "Löffel-Polka" und "Böhmischer Wind" münden in die Schlusspolka "Bis bald auf Wiedersehen". Die vielen begeisterten Musiker, die im Publikum sitzen, spenden ihren musikalischen Vorbildern lange Applaus. Damit schließt ein fulminanter Konzertabend.