Marc Prausch hat sich einen Mundschutz umgebunden. Jetzt kann er richtig loslegen. Foto: Fiedler

Brücken erhalten mit "Gallery 23" Farbe. Initiative "Freiraum". Platz im Stadtbild bekommen.

Balingen - Aus fadem Grau werden bunte Kunstwerke: Im Rahmen der Initiative "Freiraum" ist am Sonntag die "Gallery 23" entstanden. Street-Art-Künstler aus Balingen und Umgebung gestalteten die Brücken über die Eyach bei der Paulinenstraße und am Stadtpark.

"Das Projekt ist eine wunderbare Möglichkeit für Künstler, ein Platz im Stadtbild zu bekommen und ihre Werke zu präsentieren", sagte Matze Bartl, Streetart-Künstler und Leiter der Aktion. Beim künstlerischen Gestalten der Stromkästen im Stadtgebiet seien die leeren Wandflächen aufgefallen; so kam die Idee auf, diese zu einem "Kunst-Hotspot" zu machen. Darüber hinaus stärke Street Art den Kulturstandort Balingen. "Es kann nur schöner werden als die grauen Wände."

Die "Gallery 23" wurde in Kooperation mit der Stadt Balingen umgesetzt, die die Sprühfarben sponserte und die Genehmigung für das Projekt erteilte. Von "Freiraum" bekamen die Künstler dann ein Stück der Wand zugeteilt.

Mit dem Projekt will die Initiative eine Plattform für Künstler aus der Region bieten. Erreicht werden soll, dass das Stadtbild anregend gestaltet wird. "Gallery 23" soll auch einen respektvollen Umgang mit öffentlichen Kunstwerken bewirken.

15- bis über 40-Jährige beteiligten sich an der Kunstaktion, darunter Schüler, Studenten und professionelle Sprüher. Auch der eritreische Künstler Mulugeta Tekle hat ein Kunstwerk unter einer der Eyachbrücken geschaffen. Philipp Wäschle, Schüler und leidenschaftlicher Sprüher, freute sich über die Möglichkeit, sein Graffiti legal an einem öffentlichen Platz anzubringen. Marc Prausch, der ebenfalls seinen Teil zur "Gallery 23" beigetragen hat, freut sich, dass so die Street Art gefördert wird.

Passanten verfolgten interessiert das Geschehen unter den Brücken. Seit die Kunstwerke fertig sind und das Grau unter einer oder mehreren bunten Lackschichten verschwunden ist, gibt es nun einen Grund mehr, zu Fuß oder mit dem Fahrrad an der Eyach entlang zu flanieren.