Adalbert und Barbara Gillmann zeigen den Flyer, mit dem sie für die Gründung der Elternselbsthilfe Zollernalbkreis für suchtgefährdete und suchtkranke Töchter und Söhne werben. Foto: Hauser  Foto: Schwarzwälder-Bote

Selbsthilfe: Zwei wollen Grosselfinger wollen einen Elternkreis für Angehörige suchtkranker Kinder gründen

Jahrelang sind Barbara und Adalbert Gillmann nach Schwenningen zu einer Selbsthilfegruppe gefahren, in der sich Eltern von suchtkranken Kindern treffen. Es hat ihnen geholfen. Daher wollen sie nun solch eine Einrichtung in Balingen gründen.

Zollernalbkreis. Sie orientieren sich bei ihrem Vorhaben an das Projekt in Schwenningen an, dessen Einzugsgebiet die Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Villingen-Schwenningen umfasst. Sie haben auch schon einiges auf den Weg gebracht. So soll sich die zukünftige "Elternselbsthilfe Zollernalbkreis für suchtgefährdete und suchtkranke Töchter und Söhne" 14-tägig in einem Raum im Alten Landratsamt in der Balinger Friedrichstraße 67 treffen. Diesen stellt die Stadt Balingen zur Verfügung.

Die Gillmanns haben außerdem Flyer drucken lassen, in dem sie zum einen aufzeigen, für wen der Elternkreis gedacht ist, nämlich für Eltern und Angehörige, deren Kinder durch Drogen-, Alkohol-, Glückspiel-, Computer- oder Internetmissbrauch gefährdet sind. Zum anderen listen sie die möglichen Angebote der Elternselbsthilfe auf wie zum Beispiel die Möglichkeit, die Nöte und Verzweiflung schildern zu können oder Gleichgesinnte kennenzulernen. Und schließlich stellen sie potenziellen Mitgliedern des Elternkreises in Aussicht, dass für sie umfangreiches Infomaterial sowie Broschüren, Flyer oder Bücher zum Thema bereitstehen.

Die beiden Grosselfinger haben inzwischen Kontakte zur Suchtprävention Zollernalb, zur Diakonie Balingen und zur AOK geknüpft, die sie in Zukunft begleiten und unterstützen wollen bei der Organisation einer Informationsveranstaltung, die für den 24. September in den Räumen der AOK geplant ist. Die Initiatoren haben zudem vor, sollte die Elternselbsthilfe gegründet werden, im Frühjahr und Herbst Seminare anzubieten, bei denen Fachleute zu speziellen Themen referieren und aufzeigen, wie sich Eltern und Angehörige verhalten sollen, um mit ihren Problemen fertig zu werden.

"Die sind oft verzweifelt", weiß Adalbert Gillmann, der Vorsitzender der Landesvereinigung für Eltern-/Angehörigenkreise Drogenabhängiger und Drogengefährdeter ist, auch aus eigener Erfahrung: "Sie brauchen unsere Hilfe." In der neuen Elternselbsthilfe soll denn auch vermittelt werden, "dass Erfolg möglich ist, auch wenn es Jahre dauern kann", so Gillmann weiter – womit er einerseits meint, dass den suchtgefährdeten oder suchtkranken Kindern Möglichkeiten zur Bewältigung der Probleme gewiesen werden. Andererseits soll den Angehörigen gezeigt werden, "dass das Leben wieder lebenswert sein kann". Daher haben er und seine Frau ein Logo entworfen, in dem die Sonne den Mittelpunkt darstellt.

Die neue Einrichtung soll nach dem Willen der Gillmanns möglichst bald starten. "Für den Anfang reicht ein Paar", geben sie sich optimistisch und hoffen, dass es dann immer mehr werden: "In Schwenningen treffen sich immer zwischen 15 und 25 Betroffene. Der Bedarf ist also vorhanden."

Weitere Informationen: Unter der Telefonnummer 07476/4 49 07 41 oder E-Mail info@elternselbsthilfe-zak.de