Im Kleinen Saal stellten die Missionen der "Lebendigen Gemeinde" ihre Arbeit vor. Bildmitte: Bruder Touma von der Evangelischen Karmelmission Schorndorf im Libanon. Foto: Schwarzwälder-Bote

Christustag: Veranstaltung in der Balinger Stadthalle unter dem Motto "Jesus sehen"

Unter dem Motto "Jesus sehen" wurde in 15 Orten in Württemberg der "Christustag" der "Lebendigen Gemeinde" innerhlab der evangelischen Landeskirche Württemberg gefeiert – zum fünften Mal auch in der Balinger Stadthalle.

Balingen. Altlandesbischof Gerhard Maier aus Tübingen sprach über das Thema "Jesus neu sehen" und legte dabei Passagen aus dem Johannesevangelium aus. "Es ist etwas Wunderbares, Jesus, unseren Lehrer, den Sohn Gottes und den König von Israel, neu zu sehen", gab Maier den zahlreichen Besuchern mit auf den Weg.

Bruder Touma von der evangelischen Karmelmission Schorndorf aus dem Libanon berichtete vom Leben in seinem Heimatland, von den kalten Wintern, den vielen Flüchtlingen aus Syrien, den schwierigen Umständen in diesem Land, den christlichen Glauben auszuleben, und von den zum Christentum konvertierten Moslems sowie gelegentlichen Differenzen zwischen Christentum und Islam, die einschneidende Einwirkungen in sein Leben hatten. "Jesus Christus hat mein Leben verändert und mir die Liebe zum Islam geschenkt". sagte er. "Das zeigt, wie lebendig das Wort Gottes und die Liebe von Jesus ist."

"Es ist immer wieder erstaunlich, zu sehen, was Gott in dieser Welt so alles tut", zeigte sich der Onstmettinger Pfarrer Philippus Maier ergriffen von den Ausführungen von Touma.

Die Freudenstädterin Marlene Trick sprach über das Thema "Jesus wiedersehen". Sie verwies auf die Emmausgeschichte im Lukas-Evangelium. Über die Arbeit in der Landessynode berichteten Simon Hensel und Philippus Maier, der zusammen mit dem Ostdorfer Pfarrer Johannes Hruby die Veranstaltung leitete.

Die Themen Rechts- und Strukturausschuss, die Entlastung des Fahrdiensts wegen der Reduzierung der Pfarrstellen, die Neuregelung im Krankheitsfall sowie die Ermöglichung von neuen Gemeindeformen kamen zur Sprache. "Die Ortsgemeinde wird immer das Zentrum bleiben, aber vielleicht lassen sich auch Schwerpunkte in Form einer Jugendgemeinde oder einer Musikgemeinde setzen", sagte Philippus Maier.

Darüber hinaus wurde auf die Diskussionen eingegangen, die die Stuttgarter Prälatin Gabriele Arnold ausgelöst hatte mit ihrer Entscheidung, die Schirmherrschaft beim Christopher Street Day zu übernehmen. "Wir von der Lebendigen Gemeinde finden dieses Vorgehen nicht so hilfreich", sagte Maier.

Für die musikalische Umrahmung sorgten Jane Walters (Gesang) und Birgit Genter (Klavier und Gesang), die bei Stücken wie "Jesus, wir sehen auf dich" oder "Schönster Herr Jesu" zum Teil im Duett ihre Virtuosität unter Beweis stellten, und der Posaunenchor Heselwangen.

Im Kleinen Saal stellten die verschiedenen Missionen der "Lebendigen Gemeinde" ihre Arbeit vor. Kinder ab fünf Jahren waren beim Evangelischen Jugendwerk unter der Leitung von Lydia Arnold bestens aufgehoben.

Johannes Hruby war froh über den Zuspruch: "Der Christustag war gut besucht", sagt er. "Man trifft hier Leute, die man nur selten sieht, und man erkennt, dass Glaube gelebt wird." Dieser Tag solle ermutigen, den Glauben zu stärken und Orientierung geben.