Die Balinger Sichelschüler Samuel Haas (links) und Granit Shatri präsentieren ihre zündende Idee – die beiden siegten damit beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht" in der Nagolder Stadthalle. Foto: Kunert

Granit Shatri und Samuel Haas bei Regionalwettbewerb "Jugend forscht" erfolgreich.

Balingen/Nagold - Der Stand von Granit Shatri (16 Jahre) und Samuel Haas (13 Jahre) war gestern bei der Vorstellung der Projekte des Regionalwettbewerbs von "Jugend forscht" sofort dicht umlagert. Die beiden Jugendlichen von der Sichelschule in Balingen holten sich in Nagold den Regionalsieg in der Kategorie "Technik".

Das Thema ihrer prämierten Arbeit: Mit der Energie eines elektrischen Zündfunkens drahtlos schalten. Dahinter steckt die pfiffige Idee, den sogenannten Piezozünder eines Feuerzeugs als Fernbedienung für das An- und Ausschalten von elektrischen Geräten jeder Art zu benutzen – zum Beispiel einer Alarmanlage, für das Granit und Samuel ein vollfunktionsfähiges Modell in die Stadthalle von Nagold mitgebracht hatten.

Einmal zünden mit den Feuerzeug – und der Alarm schlägt aufgrund des piezoelektrischen Impulses, der berührungsfrei vom Feuerzeug ausgeht, lautstark an. Ein weiterer Zündfunken vom Feuerzeug – und die Alarmanlage verstummt. Die Leistung der Balinger Schüler dabei: In unzähligen Versuchsreihen haben sie ganz genau heraus getüftelt, wie man die ganz ohne eine externe Stromquelle erzeugte elektromagnetische Strahlung des Piezo-Funkens, der im Feuerzeug durch Drehen am Reibungsrad entsteht, bündeln und auf eine ganz bestimmte Richtung ausrichten kann – und das bei einer möglichst maximalen Reichweite.

Dazu gehört, dass auch eine ideale Antenne (technische Bezeichnung: Yagi-Antenne) entwickelt werden musste, mit der man die extrem geringe elektromagnetische Strahlung senden und empfangen kann. In Nagold demonstrierten Granit Shatri und Samuel Haas das mit Hilfe eines Empfängers, der weit oben über den Köpfen der zahlreichen Besucher der Projekt-Präsentationen ein Licht mit Hilfe eines Feuerzeugs an- und ausschalten konnte. Maximale Reichweite, so die Erkenntnis der Balinger Schüler: mehr als 50 Meter.

Die Besonderheiten dabei: Die Fernbedienung mittels Feuerzeug braucht keine externe Stromversorgung, ist also extrem energiesparend und kostengünstig. Und der gesamte Sende-Empfangs-Vorgang läuft in solch ultrakurzer Zeit ab, dass andere Funkdienste konventioneller Art durch diesen Mikro-Funk(en)verkehr in keinster Weise beeinträchtigt werden.

"Unsere Eltern hatten sich anfangs schon gewundert, was wir auf einmal mit den Feuerzeugen wollten", lacht Granit. Aber der Verdacht, dass sie möglicherweise nur heimlich rauchen wollten, habe sich schnell ausräumen lassen.

Heute ist schon klar, dass in dem erfolgreichen "Jugend-forscht"-Projekt der beiden der erste Schritt ihrer beruflichen Zukunft steckt. Samuel will mit den Erfahrungen aus der Projektarbeit Mechatroniker werden, für Granit hat sich daraus der Berufswunsch Elektrotechniker für Geräte und Systeme entwickelt.