Peter Seifert Foto: Schwarzwälder-Bote

Herausforderer will Balingen zusammen mit Balingern gestalten

Balingen (mai). Als Mann der Tat, der Balingen nicht nur verwalten, sondern "unter Beteiligung aller Bürger gestalten" will, hat sich Peter Seifert in der Stadthalle beschrieben. Versprechungen machte er keine – "lassen Sie uns die Stadt gemeinsam in einem stetigen Prozess auf den Weg bringen".

Seifert zitierte in seiner Rede Sätze bekannter Leute wie John F. Kennedy und Steve Jobs, den Apple-Gründer – und machte die ihm wichtigen Ideen und Überzeugungen deutlich, die ihn bei seiner Arbeit als Oberbürgermeister Balingens leiten würden. Er wolle sich einmischen, wenn er erkenne, dass Unrecht geschieht – das habe er von seinem Vater gelernt. Er wolle verantwortlich handeln – umfassend: Wenn Balingen wirklich Fair-Trade-Stadt sein wolle, dann hätte es niemals Bemühungen um den Einkaufstempel auf dem Strasser-Areal geben dürfen, da die Firmen, die sich dort vielleicht angesiedelt hätten, Menschenrechte mit Füßen treten. Er stehe für Veränderungen, vor denen niemand Angst haben müsse. Projekte im Bahnhof, der ihm seit zwei Jahren gehört, hätten ihm gezeigt, so Seifert, dass es reichlich junge Menschen gebe, die sich engagieren. Er stehe dafür, andere Menschen wertzuschätzen, sie teilhaben zu lassen – so würde er bei der Gestaltung Balingens die Bürger umfassend mitreden lassen. Ebenfalls als ein Ziel nannte Seifert die Modernisierung der Stadtverwaltung, damit sie bei den Bürgern wieder auf mehr Verständnis stößt. Verwaltungshandeln müsse transparenter werden.

Die Politik des jetzigen Oberbürgermeisters Reitemann, von dem ihn mehr unterscheide als "die Länge der Haare und der Wohnort", stehe unter der Prämisse, dass derjenige erfolgreich sei, der auf Bewährtes vertraut. Für ihn dagegen, so Seifert, liege die Zukunft im steten Wandel hin zu einer Gesellschaft, die Schranken überwindet – und die den Respekt vor der Schöpfung nicht in Sonntagsreden ausbreitet, sondern immer wieder unter Beweis stellt.