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Wenn Frühling kommt: Rückkehr aus dem Winterquartier. Gefährdete Vogelart könnte im Kreisgebiet nisten.

Zollernalbkreis - Der Schwarzstorch ist eine gefährdete Vogelart. In Baden-Württemberg sollen derzeit etwa zehn Brutpaare leben – eines davon möglicherweise im Zollernalbkreis.

Wenn der Frühling kommt, kehren die Zugvögel aus ihren Winterquartieren zurück – darunter auch die Schwarzstörche. Möglicherweise kann man die scheuen Tiere deshalb bald auch wieder über dem Zollernalbkreis fliegen sehen.

Über dem bewaldeten Gebiet zwischen Erlaheim, Gruol und Heiligenzimmern wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Schwarzstörche gesichtet, bestätigt Naturschutzfachwart Arnold Kleiner vom Kreis-Umweltamt – ebenso im Starzeltal zwischen Hechingen und Schlatt sowie über Haigerloch: "Das sind sehr wahrscheinlich ziehende Vögel, entweder in Richtung der Winterquartiere oder sich auf dem Rückflug ins Brutgebiet befindende Vögel, je nach Jahreszeit", sagt Kleiner.

Die Möglichkeit, dass sich ein Schwarzstorchpaar im Kreis niedergelassen hat, bestätigt der Naturschutzbund (Nabu). Dessen Kreisvorsitzender Hans-Martin Weisshap sagt: "Die Sichtungen sind teilweise in der Brutzeit gemacht worden, sodass es nahe liegt, dass diese Störche irgendwo in der Umgebung nisten." Allerdings brüteten nicht alle erwachsenen Tiere und Paare jedes Jahr.

Der ideale Lebensraum des Schwarzstorchs sind ruhige, ausgedehnte, nicht zu dichte Mischwälder mit ausreichend Still- und Fließgewässern, sowie waldnah gelegene Feuchtwiesen, wo die Vögel ihre Nahrung finden: Fische und Amphibien, aber auch kleine Säugetiere wie Mäuse.

Im Zollernalbkreis kommen nicht viele Biotope in Frage, weil Schwarzstörche sehr scheu und störungsanfällig sind. Sie benötigen absolut ruhige und ungestörte Wälder mit mindestens 1500 Metern Abstand von jedem Forstweg, jeder Waldbewirtschaftung oder Freizeitaktivität.

Das macht es laut Hans-Martin Weisshap eher unwahrscheinlich, dass die gesichteten Tiere zwischen Erlaheim, Gruol und Heiligenzimmern brüten: Das Gebiet wird nicht nur forstwirtschaftlich, sondern auch zur Naherholung genutzt – Schwarzstörche hätten dort wohl nicht genügend Ruhe, um ihre Jungen großzuziehen.

Dass die scheuen Tiere auch tatsächlich in den Gegenden brüten, über denen sie gesehen werden, ist somit nicht sicher. Ausgeschlossen ist das laut Kreis-Umweltamt jedoch ebenso wenig: Der Schwarzstorch breite sich in Baden-Württemberg wieder aus, heißt es.