Auftaktveranstaltung zum "LeseSpaß" im Zollernalbkreis: die teilnehmenden Lehrkräfte mit den Vertretern des Schwarzwälder Boten, der Sparkasse Zollern­alb sowie des Instituts Promedia Wolff. Foto: Ungureanu Foto: Schwarzwälder-Bote

LeseSpaß: Medienpädagogisches Projekt des Schwarzwälder Boten startet im Kreis

Der Herbst bringt "LeseSpaß": Vom 4. bis 27. Oktober lernen Dritt- und Viertklässler mit dem Schwarzwälder Boten und dem Kinderboten die Tageszeitung kennen. Und sie lernen vor allem den Umgang damit. Projektpartner sind das Institut Promedia Wolff und die Sparkasse Zollernalb.

Zollernalbkreis. Für Ralf Hirmer von der Sparkasse Zollernalb ein gelungenes Projekt. In der Tat ist das Interesse groß: Für den "LeseSpaß" haben sich 30 Klassen mit insgesamt 600 Schülern aus dem gesamten Zollernalbkreis angemeldet.

Wie es gemacht wird, erklärten Timo Fasching, Leiter Verlagsmarketing des Schwarzwälder Boten, sowie Julia Bronner und Leonie Pfau vom Lesermarkt den teilnehmenden Lehrern bei der Auftaktveranstaltung in den Räumen der Sparkasse Zollernalb. Worum es geht, fasste Petra Wolff vom betreuenden Institut noch einmal zusammen: Die Kinder sollen Lesekompetenz und Medienkompetenz gewinnen, das eine baue auf das andere auf. "Die Tageszeitung bietet als einziges Medium Orientierung im Mediendschungel", betonte sie. Dabei hätten aber nur 36 Prozent aller Haushalte eine Zeitung, hingegen 100 oder nahezu 100 Prozent einen Fernseher, einen Internet-Anschluss oder ein Smartphone. Dabei habe sich aber gezeigt, dass Tageszeitungen die Themen abbilden, die Kinder interessieren.

Im Projekt soll der Zugang "spielerisch" erfolgen – etwa mit kleinen Aufgaben, die es täglich auf dem LeseSpaß-Poster zu lösen gibt. Mit dem Spaß am Lesen stelle sich Medienkompetenz sowie das Plus an Wissen und Allgemeinbildung von alleine ein.

Sich informiert zu fühlen und ein persönliches Zeitungsexemplar zu haben, mache Kinder ihrer Erfahrung nach stolz. Die Tageszeitung biete seriös recherchierte Informationen, und man könne auch lernen, was eine Nachricht aus der "großen Politik" für Auswirkungen habe: "Was bedeutet diese Entscheidung in Berlin für uns?"

Durch den Lokalteil schaffe die Zeitung Identifikation mit den Nachrichten und den Ereignissen, die dahinterstehen. Dabei sei eine professionelle Betreuung aber notwendig und sinnvoll, betonte Simone Heinzelmann, Redakteurin des Kinderboten, aus Erfahrung.

Sie sei überrascht gewesen, wie Kinder Zeitung lesen. Längst nicht nur für die Witze würden sie sich interessieren, sondern auch für die Nachrichten des Tages. Aber dürfe man sie mit "harten Fakten" konfrontieren? Ihre Antwort: "Sie bekommen ohnehin alles mit." Wichtig sei, ihnen zu helfen, die Ereignisse zu verstehen und zu zeigen, wohin sie sich mit ihren Ängsten wenden können.

Für die Projektarbeit bekommen die Schulen viel Material und Auswahlmöglichkeiten an die Hand: vier Wochen lang täglich Klassensätze Tageszeitungen und wöchentlich Ausgaben des Kinderboten, und es gibt professionelle Tipps sowie Unterrichtsmaterial für die Lehrer. Auch ein Besuch im Druckzentrum ist möglich. Dafür gibt es je Klasse einen Zuschuss von 100 Euro. Und am Ende gibt es für alle Teilnehmer die Lese-Diplome.