Altpfarrer Georg Ruoff tritt in der Rolle des gescheiterten Schauspielers Ingo Sassmann vor den Vorhang, den er eigentlich nur für den Hauptdarsteller aufziehen soll. Archivfoto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Gerhard Ruoff tritt im evangelischen Gemeindehaus Ostdorf auf / Erlös für Medardus-Kirche

Gerhard Ruoff spielt Theater. Der gebürtige Isinger zeigt sein schauspielerisches Können in Ostdorf zugunsten der Sanierung des Turms des Medardus-Kirche.

Balingen-Ostdorf. Mit seinem Ein-Mann-Stück "Heute weder Hamlet" gibt Altpfarrer Gerhard Ruoff aus Seedorf am Samstag, 29. Oktober, ab 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) im evangelischen Gemeindehaus Ostdorf ein Gastspiel.

Ruoff wuchs in Isingen als Zweitjüngster mit weiteren acht Brüdern auf. Sein Liebe zur Schauspielerei entdeckte er schon in der Schulzeit. Doch an eine Karriere am Theater war damals nicht zu denken, denn schließlich sollte er etwas "Gescheites" lernen, einen Beruf von dem man leben konnte.

Er war der Einzige der Brüder, der studieren durfte. Ruoff wurde Pfarrer. In seiner letzten Gemeinde, in Schramberg-Sulgen, hatte er wieder Gelegenheit, sein Hobby auszuüben.

In den vergangenen Jahren trat er mit verschiedenen Stücken auf, mal im Hintergrund, aber oft als Hauptdarsteller. Seine Spezialität sind Ein-Mann-Stücke, in denen er seine Fähigkeit, sich lange Textpassagen scheinbar mühelos anzueignen, besonders gut zeigen kann.

So spielte er den "Kontrabass" von Patrick Süsskind, und seit zwei Jahren tritt er mit "Heute weder Hamlet" von Rainer Lewandowski auf.

Zum Inhalt: Ingo Sassmann, ein ehemaliger Schauspieler, der an verschiedenen Theaterbühnen in Hauptrollen überzeugte, auch als Hamlet, musste seinen Beruf aufgeben. Dem Theater blieb er jedoch treu: Er ist der Vorhangzieher.

Heute soll "Hamlet" gegeben werden, doch wegen der Erkrankung des Hauptdarstellers muss die Veranstaltung abgesagt werden. Ingo Sassmann will gerade mit dem Abbau des Bühnenbilds beginnen, da bemerkt er, dass das Publikum immer noch im Saal sitzt. Vergeblich versucht er die Zuschauer zum Gehen zu bewegen und schließlich nutzt er die Gunst der Stunde, dem Publikum von seinem Leben und seinen Rollen zu berichten. Das Stück ist eine Liebeserklärung an das Theater.

Tickets: Eintrittskarten kosten zehn Euro, für Schüler fünf Euro. Man kann diese bei Kirchenpfleger Jürgen Ruoff unter Telefon 07433/27 74 50 reservieren oder an der Abendkasse kaufen.