Die Ausstellung "Menschen im Krieg" ist schon seit längerer Zeit zu sehen. Nun wird sie erweitert. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck zeigt Fotografien aus Syrien und Afghanistan

Neuhausen ob Eck. Kriegsfotos aus Syrien und Afghanistan zeigt eine neue Sonderausstellung im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck. Eröffnet wird sie am morgigen Samstag, 27. Juni, um 15 Uhr.

Unter dem Titel "Zwischen den Fronten: Bilder vom Krieg" sind 40 Fotografien zu sehen, die in zwei thematische Bereiche unterteilt sind. Im ersten kommen Kinder und Jugendliche aus Syrien zu Wort, die mit Bildern und Texten ihre Situation in einem der großen Flüchtlingslager beschreiben.

Der zweite zeigt Eindrücke dessen, was diese Kinder erlebt haben könnten, eingefangen von international tätigen Kriegsfotografen, die zwischen 2009 und 2015 Syrien und Afghanistan bereist haben.

Damit ergänzt das Museum die Ausstellung "Menschen im Krieg", die sich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf den Erfahrungen einzelner Personen, deren Berichte aus den Jahren 1914 bis 1918 ein eindrückliches Bild von der militärischen und der Heimatfront geben.

Mit den aktuellen Kriegsfotografien möchte das Freilichtmuseum eine Brücke in die heutige Zeit schlagen. Die Bilder dokumentieren, wie die Zivilbevölkerung in Syrien und Afghanistan zwischen die Fronten gerät und im Alltag Gewalt, Zerstörung, Verletzung und Verlust erlebt. Es geht nicht um politische Stellungnahmen oder eine Erklärung dessen, was in den Kriegsgebieten geschieht, sondern um die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung.

Ausstellungsmacherin Almut Grüner ist sich der Schwierigkeit des Themas bewusst. Gezeigt werden die Aufnahmen in einer getrennten Kammer, in der neben Bildern aus den aktuellen Kriegen auch Fotos vom Ersten Weltkrieg gezeigt werden, die das Grauen des Krieges zeigen.

"Die Bilder aus dem Krieg sind nicht einfach zu verdauen", warnt Almut Grüner. Das Museum wolle die Besucher jedoch zum Nachdenken ermutigen. Daher gebe es in der Ausstellung auch die Möglichkeit für die Besucher, sich eingehend mit der Problematik der Kriegsfotografie und den Erfahrungen von Flüchtlingen zu beschäftigen.

Wie sie trotz Schulverbots für Mädchen die englische Sprache gelernt hat und so mit internationalen Organisationen für Menschenrechte in Afghanistan arbeiten konnte, berichtet Rangeeza Noor am Sonntag, 28. Juni, ab 15 Uhr. Im Begleitprogramm zur Ausstellung interviewt die Trossinger Journalistin Fatima Majsoub die junge Frau aus Afghanistan. Im Mittelpunkt des Gesprächs steht, was die Konflikte für die Menschen der betroffenen Länder bedeuten.

Rangeeza Noor ist seit zwei Jahren in Deutschland. Zuvor hatte sie in ihrer Heimat als Journalistin gearbeitet und sich für die Rechte von Kindern und Frauen eingesetzt. Exemplarisch für die Schicksale der vielen syrischen Flüchtlinge wird Fatima Majsoub darüber hinaus die Geschichte einer Familie wiedergeben, die ebenfalls seit einiger Zeit im Landkreis Tuttlingen Aufnahme gefunden hat.

u Der Eintritt kostet drei Euro für Besucher mit einer Eintrittskarte zum Museum Kinder bezahlen 1,50 Euro.